Mythos: Nur Ärztinnen und Ärzte dürfen Pflegehilfsmittel verordnen
Shownotes
Wer darf eigentlich Pflegehilfsmittel verordnen – nur Ärztinnen und Ärzte? In dieser Podcast-Episode räumen wir mit einem weit verbreiteten Irrglauben auf.
Ob Pflegefachperson, Pflegebedürftige/r oder pflegende Angehörige: Dieses Wissen hilft weiter!
Inhalte dieser Folge: – Dürfen nur Ärztinnen und Ärzte Hilfsmittel verordnen? – Wann und wie Pflegefachpersonen Empfehlungen geben dürfen – Die Verordnung im Beratungsbesuch nach §37 Abs. 3 SGB XI – Empfehlungen im Rahmen der Pflegebegutachtung – Das digitale Tool Anni.Care zur einfachen Hilfsmittel-Verordnung
Unser Podcast richtet sich an alle, die Pflege leben, begleiten oder verantworten – zu Hause, im Beruf oder als Betroffene.
Jetzt reinhören, mitdenken und weitergeben – für mehr Klarheit in der Pflegewelt.
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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen.
00:00:05: Hallo, da sind wir wieder zurück.
00:00:09: Herzlich willkommen zu eurem Pflegecafé.
00:00:11: Heute wieder mit einem spannenden Thema, wieder mit einem Mythos.
00:00:16: Mythos nur Ärzte dürfen Pflegehilfsmittel verordnen.
00:00:20: Wir haben eine Richtlinie, die am 20.12.21 erstellt wurde, die da besagt, dass ab dem 1.1.22 auch wir Pflegefachkräfte Empfehlungen zu Hilfsmitteln äußern dürfen.
00:00:39: Also nicht Verordnungen, ganz wichtig, Empfehlungen.
00:00:42: Also wenn ich jetzt in dieser Episode zukünftig verordnen sage, klingelt es bei euch, er meint natürlich Empfehlen.
00:00:48: Wir haben Anfang 22 und im 1.4..22 schon mal zwei Folgen dazu veröffentlicht gehabt, damals wo es eben genau darum ging und dadurch das aber jetzt aktuell immer und immer wieder Fragen von euch dazu kommen und immer wieder Anmerkungen.
00:01:05: Müssen wir nochmal über diesen Mythos reden, da ist ja so eine kleine Diskussion, dass nur Ärzte das dürfen, wir müssen darüber noch mal sprechen, dass das eben nicht der Fall ist.
00:01:15: Spannend finde ich auch, das wird so als ganz neues Instrument irgendwie deklariert, ganz viele Kolleginnen, die dann sagen, jetzt dürfen wir das, nein, das ist schon ein paar Tage alt.
00:01:28: Ja, und es gibt auch Kolleginnen und Kollegen, die das schon tun.
00:01:30: Was sie dort tun, werden wir euch gleich zeigen, doch bevor wir ins Thema einsteigen, ein klitzekleiner Hinweis von uns.
00:01:36: Es ist ja Sommerzeit und der ein oder andere hat sich gewundert, warum der letzte Woche nichts veröffentlicht wurde.
00:01:42: Wir werden ab September wieder wöchentlich das Ganze hier machen und bis dahin, also Juli, August, werden wir zwei wöchentlich, also jede zweite Woche ein Video veröffentlichen, weil wir auch so ein bisschen in den Sommerflow gehen, das nochmal so als Hinweis.
00:01:57: Also keine Sommerpause im klassischen Sinne, aber wir fahren etwas runter, damit wir den heißen Sommer dann auch überstehen können.
00:02:04: Ja, und ihr trotzdem was zuhört kriegt.
00:02:07: Zurück zu unserem Thema Pflegehilfsmittel, wer darf es verordnen, wer darf es empfehlen und wer darf sozusagen was verordnen und was empfehlen.
00:02:18: Wir hatten ja schon mal in unserer Folge zum medizinischen Dienst, dass der medizinische Dienst vor Ort dann auch Hilfsmittel empfehlen kann, die dann als verordnet gelten.
00:02:27: Das hat so ein bisschen zu Chaos gesorgt.
00:02:30: In den Kommentaren haben wir halt von euch zurück gemeldet bekommen, dass bestimmte Hilfsmittel nicht vom medizinischen Dienst verordnet werden können.
00:02:38: Das stimmt auch so, also es gibt auch eine Liste, was der Gutachter, die Gutachterin empfehlen darf und was wir auch entsprechend empfehlen dürfen.
00:02:48: Nicht alles ist darin enthalten.
00:02:51: Gestern habe ich mit einer Kundin telefoniert, die meinte, der Gutachter hat argumentiert, teure Hilfsmittel dürfen nicht empfohlen werden.
00:02:59: Stimmt auch nicht ganz, weil da kommen wir auch noch mal darauf, was alles empfohlen werden darf und was nicht.
00:03:05: Und das ist schon so ein bisschen widersprüchlich.
00:03:07: Es geht um die Richtlinien zur Empfehlung von Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln durch Pflegefachkräfte gemäß § 40 Absatz 6 Satz 6 SGB 11.
00:03:16: Was für ein Mammutwort.
00:03:19: Das ist die Richtlinie, die Arbeitsgrundlage, auf die wir uns als Pflegefachkräfte beziehen und es muss eine bestimmte Konstellation sein,
00:03:28: in der das möglich ist.
00:03:31: Zum einen ist es so, dass wir im Rahmen dieser Beratungsbesuche, wo es um Pflegegeldempfänger geht,
00:03:37: Beratungsgespräche nach § 37 Absatz 3 SGB 11, wenn wir dort unterwegs sind, können wir eben diese Empfehlung aussprechen,
00:03:44: wenn wir feststellen oder zusammen mit den Versicherten eruieren, hier ist ein Hilfsmittel erforderlich.
00:03:49: Dir wird zu den Hilfsmitteln gleich noch was sagen oder eben, wenn man durch ein Pflegedienst versorgt wird.
00:03:54: Da ist es ja so, der Pflegedienst pflegt und stellt ja im Grunde genommen vor Ort fest Mensch.
00:04:00: Hier wäre zum Beispiel ein Pflegebett notwendig oder eine Transferhilfe.
00:04:04: Da geht es ja auch darum, es geht nicht immer um den Pflegebedürftigen.
00:04:07: Ihr wisst, für mich sind die Angehörigen auch an erster Stelle.
00:04:11: Die Pflegenden Angehörigen müssen zum Beispiel rücken schonend arbeiten, um dass sie das dann auch lange durchführen können.
00:04:18: Und da muss man halt nicht nur gucken, was braucht der Pflegebedürftige, sondern was braucht die Pflegende Angehörige.
00:04:23: Das muss auch entsprechend berücksichtigt werden.
00:04:25: Ja, es gibt nämlich zwei Punkte, einmal die Pflege erleichtern oder eben die Pflegenden Angehörigen entlasten.
00:04:34: Das sind so zwei Punkte, die eben auch generell, wenn es um Hilfsmittel und also Pflegehilfsmittel geht,
00:04:39: wenn man es auch über einen Arzt macht, es muss eben immer die Pflege erleichtern
00:04:44: oder eben Entlastung schaffen, so dass Pflege sicher möglich oder überhaupt oder weiter möglich ist.
00:04:50: Dann gibt es ja immer die Diskussion, was sind Pflegehilfsmittel und was sind normale Hilfsmittel.
00:04:55: Macht euch dazu bitte keinen Kopf.
00:04:57: Also die Kasse, die Kranken- und Pflegekasse macht das Haus intern, weil bestimmte Pflegehilfsmittel oder Hilfsmittel sind sowohl als auch.
00:05:06: Und dann muss natürlich auch geguckt werden, welcher Kostenträger ist dafür zuständig.
00:05:09: Ihr reicht bitte die Verordnung oder die Empfehlung dann entsprechend ein und die Kasse macht es intern und bucht dann die Kosten.
00:05:17: Beste Beispiel, Pflegebett, ist das ein behindertenausgleichendes Bett oder Pflege erleichtern?
00:05:23: Also da gucken dann entsprechend die Kassen.
00:05:26: Aber wie gesagt, es hat euch nicht zu interessieren.
00:05:28: Wichtig ist, dass der Hilfebedarf, also dieser Hilfsmittelbedarf da ist und das dann entsprechend das eingereicht wird.
00:05:34: Ja, wir halten also fest, entweder ihr werdet zu Hause oder pflegt zu Hause privat über Pflegegeld oder durch eine professionelle Einrichtung.
00:05:44: Dann können die eben dem Rahmen ihres Beratungs- oder Pflegeauftrages eben gucken, gibt es Hilfsmittel, die benötigt werden, um die Pflege zu erleichtern, zu verbessern oder eben Entlastung zu schaffen.
00:05:57: Das Verfahren selbst ist eben auch ganz klar an dieser Richtlinie geregelt, wie ist das abzulaufen.
00:06:03: Und das ist der erste Punkt, ist eben dieses muss überhaupt erstmal gemeinsam festgestellt werden, dass der Hilfsmittel notwendig ist.
00:06:09: So, wenn dieses festgestellt wurde, dann gibt es eben ein Formular, was auszufüllen ist.
00:06:15: Und diesem Formular wird eben, wenn die Daten erfasst, das wird die Fachkraft selber erfasst und es wird das Hilfsmittel erfasst.
00:06:24: Und dann muss man mit diesem Formular folgendes tun.
00:06:27: Mit dem Formular geht man dann zum Leistungserbringer, und zwar zum Vertragspartner der Kassen.
00:06:33: Und da fängt es schon mal an, wer ist Vertragspartner der Kassen?
00:06:37: Also ich als Beraterin bin nicht in der Lage von all den Kassen die Verträge zu kennen.
00:06:42: Deswegen empfehle ich immer, wo haben sie ihr letztes Hilfsmittel einkauft oder besorgt.
00:06:48: Fragen Sie da erstmal nach.
00:06:50: Also ich mache gerne Dinge von hinten rum.
00:06:53: Also da, wo es sozusagen am Ziel ist, da frage ich zuerst nach, seid ihr Vertragspartner von meiner Kasse?
00:07:01: Ja, ah okay, weil es kommt eine Hilfsmittelempfehlung und dann kann man das Ganze dann entsprechend einleiten.
00:07:06: Dasselbe Prinzip ist auch bei ärztlich verordneten Hilfsmitteln.
00:07:10: Immer gucken, wer ist Vertragspartner?
00:07:12: Ihr könnt den letzt angegangenen Vertragspartner sozusagen dahingehen oder er ruft bei der Kasse an
00:07:19: und sagt, ich möchte das und das als Hilfsmittel an welchen Dienstleister darf ich mich wenden.
00:07:25: Weil es soll auch weder von der Beratenden als auch von der Kassenseite
00:07:30: muss es eine Wählbarkeit der Dienstleister geben.
00:07:33: Also ich kann nicht als Berater sagen, also nur dieser Dienstleister.
00:07:37: Damit wollen sie natürlich auch umgehen, dass da entsprechend unter dem Tisch dann Provision laufen und so weiter.
00:07:43: Ja, also dass wir quasi als Beratungspersonen mit einem Unternehmen zusammenarbeiten und sagen,
00:07:47: du pass mal auf, wir schachen hier in die ganzen Versicherten zu, machen wir ein Hilfsmittel.
00:07:51: Das wird eben damit unterbunden, da steht eben auch eine Richtlinie ganz klar drinne,
00:07:55: dass eben die Wahlfreiheit bei den Versicherten liegt und nicht bei der Beratungspersonen oder eben bei den Pflegediensten.
00:08:02: Das heißt, ihr selber sucht euch aus, wo das Hilfsmittel herkommen soll.
00:08:07: In dem Zusammenhang macht noch der Hinweis und Tipp.
00:08:10: Es gibt eben, da haben wir auch eine Folge zusammen gemacht, es ist auch schon etwas länger her.
00:08:14: Annie Care, Annie.Care, also gerade wenn hier auch so Kolleginnen und Kollegen zu hören.
00:08:19: über diese Papierform machen, so wie es vorgesehen ist, aber es gibt eben auch Anbieter, Anikers,
00:08:24: eine davon, wo man eben das Ganze auf dem elektronischen Weg machen kann und dann hätte
00:08:28: man dort rein theoretisch schon die Auswahl der Vertragspartner, die wären in diesem System
00:08:32: angezeigt, aber auch da ist es so, man dreht das Tablet um und sagt zu der Person, bitte schön,
00:08:37: suchen sich mal einen Hilfsmittelanbieter aus und dann müssen beide unterschreiben und das abschicken,
00:08:42: also elektronisch ist es auch schon möglich. Warum ist es elektronisch einfacher? Also bei den Hilfsmitteln
00:08:47: ist es so, dass die Krankenkassen überwiegend das Digital bearbeiten, sprich die Verordnung wird
00:08:52: dann eingelesen, dann gibt es eine Software dazu und dann wird das automatisiert dann entsprechend
00:08:57: genehmigt. Jetzt kommen wir mit einer neuen Richtlinie, die zwar auch schon ein paar Jahre alt ist und
00:09:04: kommen mit einer Empfehlung, was in Papierform ist. Dann sagt der Dienstleister, also das Sanitätshaus,
00:09:09: na wieso? Wir machen das doch endlich seit einigen Jahren digital und jetzt kommt ihr mit Papier um die
00:09:15: Ecke. Das hat dafür gesorgt, dass wir anfangs, als sie Richtlinie kamen, also ich habe dann nach
00:09:22: dem zweiten, dritten Versuch aufgegeben, weil ich gesagt habe, der Aufwand ist ja wesentlich höher,
00:09:26: weil der Hintergedanke dabei ist, die Menschen, die die Hilfsmittel brauchen, sollten weniger Gänge
00:09:33: durchführen, aber wir haben anfangs dafür gesorgt, dass die mehr Gänge irgendwie durchlaufen müssen
00:09:37: als vorher. Nur mal so ein kurzer Ausreißer. Ja, weil nämlich dieses Papier, diese Verordnung,
00:09:43: diese Empfehlung, die man dann von der Pflegefachkraft kriegt, muss eben ab Ausstellung innerhalb von zwei
00:09:50: Wochen eingereicht werden. So eine Kasse, dann läuft nämlich eine Frist. Beziehungsweise eingereicht
00:09:55: werden beim Dienstleister. Beim Dienstleister. Das ist ja auch diese Crux, also bisher war es ja so,
00:10:00: dass die Verordnung dann über die Kasse läuft, die Kasse leitet das ein und jetzt machen wir
00:10:04: wieder einen Zwischenschritt und gehen dann an den Dienstleister, was auch zu verwirrung soll.
00:10:09: Deswegen, Annike, also gerade als wir das anfangs kennengelernt haben, hatten die noch nicht so
00:10:15: viele Kooperationspartner. Das hat sich mittlerweile auch erweitert, so dass man dann dieses in digitaler
00:10:21: Form, sprich der Dienstleister, weiß auch darüber Bescheid, dass da eine digitale Empfehlung kommen
00:10:25: kann und dann geht die Versorgung gleich los und man muss dann nicht hin und her und überhaupt das
00:10:31: auch noch mal am Rande. Also Papier sollte ja abgeschafft werden, aber wir sorgen für neues Papier.
00:10:36: Ja, und der Vorteil, den man eben bei dieser elektronischen Bearbeitung hat ist, es gibt
00:10:42: eben ein Hilfsmittelverzeichnis oder ein Teil, ein Auszug aus dem Hilfsmittelverzeichnis,
00:10:47: was wir eben empfehlen, verordnen dürfen. Mit einer Liste, da muss man dann reingucken und
00:10:53: schauen, die Produktnummer raussuchen, was brauche ich hier und das eben auf dieses Papier eintragen.
00:10:57: Elektronisch bei Annike wird eben angezeichnet, es gibt was ich, was da Rollstuhl ein und dann
00:11:04: werden einem die verordnungsfähigen oder empfehlungsfähigen, muss ja mal aufpassen hier,
00:11:09: Rollstühle angezeigt, leicht mit der Produktnummer und so weiter, das vereinfacht das wirklich
00:11:15: immens, das muss man ganz klar sagen. Und man kann eben auch elektronisch, ich habe das immer sehr
00:11:19: gerne bei mir und ich muss da mal einschieben, wir kriegen ja keine Provision oder so was,
00:11:23: weil wir darüber reden, es ist einfach wirklich, es erarbeitet leichter Demenz, weil man kann den
00:11:27: Bild schon umdrehen und kann dieses Hilfsmittel zeigen. Wie sieht das aus? Die Empfehlung gleich
00:11:33: unterschreiben lassen von beiden Seiten. Man muss nirgends wohin, also man muss das Ding sich
00:11:37: nebenan irgendwo hinbringen, sondern man kann das eben Knopfdruck abschicken und dann geht das sein
00:11:42: Gang und es klappt auch meistens, dass man innerhalb von zwei Wochen diesen ganzen Prozess dann
00:11:47: erledigt hat und dann wird das Hilfsmittel geliefert. Und das Schöne ist bei Annike, man sieht dann auch,
00:11:52: ob dieser Leistungsanbieter dieses Hilfsmittel auch vorrätig hat, also das ist auch eine ganz,
00:11:57: ganz super Sache, von daher diese Serviceleistung genial, ich nutze sie sehr, sehr gerne. Als
00:12:04: Versicherte selber kann man das so nicht nutzen, sondern es muss eben von einer Fachkraft gemacht
00:12:08: werden, weil die dort eben auch registriert sein muss, deswegen spreche ich auch eure Beratungspersonen
00:12:14: oder eure Pflegefachkräfte in den Pflegediensten an, wenn es bei euch um Hilfsmittel geht und frag
00:12:19: nach, ob das eben doch elektronisch möglich ist. Ansonsten aufs Papier. Du hattest gesagt,
00:12:25: es gibt Produktgruppen und die sind auf dieser Richtlinie, also diese Richtlinie finde ich
00:12:30: einer der besten Richtlinien, weil das wirklich ganz detailliert beschrieben ist, wie was auszufüllen
00:12:36: ist, was empfohlen werden kann und so weiter. Dann mal ein Lob an den GKVSV. Zurück, Produktgruppe,
00:12:43: also bei der Überschrift steht es schon zum Beispiel bei Produktgruppe 04, Bade und Duschhilfen
00:12:49: in Klammern doppelfunktional. Und dieses doppelfunktional ist das, was ich eingangs erklärt habe. Das kann
00:12:55: Behindertenausgleich sein, denn es ist eine kranken Kassenleistung, ist das Pflege erleichtern,
00:13:01: ist es eine Pflegekassenleistung, deswegen auch dieses doppelfunktionaler. Was mich persönlich so
00:13:07: ein bisschen irritiert, wir dürfen wirklich ganz, ganz, ganz viel empfehlen. Danke dafür, dass
00:13:12: man uns endlich vertraut. Aber warum sind die Roulatoren nicht drin? Also diese Frage habe ich
00:13:18: schon öfter in den Raum gestellt, habe bisher noch keine Antwort bekommen, falls ihr dann eine
00:13:22: Antwort habt, gerne in den Kommentaren. Verstehe ich nicht. Also wir können mobile Badewannlifter
00:13:29: empfehlen, wir können ganz umfangreiche Rollstühle empfehlen, aber den Roulatoren nicht, keine Ahnung.
00:13:36: Kann man bei Lidl kaufen? Wahrscheinlich deswegen. Ich habe mal irgendwo gehört, dass es eben quasi
00:13:43: schon ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand ist, den man überall kaufen kann. Ich weiß es nicht.
00:13:48: Ich weiß es nicht. Es ist als Hilfsmittel zugelassen, also sprich verordenbar und dann
00:13:53: kann man nicht mit so einer Argumentation. Vielleicht, weil sonst alle ein Roulator kriegen
00:13:56: würden? Ich weiß es nicht. Ich weiß es auch nicht. Das gesamte Hilfsmittelverzeichnis findet
00:14:01: ihr auf der Seite vom GKV-Spitzenverband. Da gibt es so eine Online-Version. Also wenn ihr unsicher
00:14:06: seid, ob das spezielle Hilfsmittel, was ihr gerade braucht, zugelassen ist oder nicht, könnt ihr dann
00:14:11: in diesen Hilfsmittelverzeichnis dann auch entsprechend nachschlagen. Wenn man selber in
00:14:15: diese Richtlinie reinguckt, ist an der entsprechenden Stelle eben auch ein Link eingearbeitet. Also
00:14:23: man kann, wenn man die Online-List über diesen Link, dann kommt man direkt in dieses Verzeichnis und
00:14:27: kann sehen, welche Hilfsmittel-Empfehlungen sind. Total bescheuertes Wort muss ich mal an dieser
00:14:32: Stelle sagen, aber egal. Verordnungsfähiges Hilfsmittel. Genau. Wie gesagt, hier haben sie sich echt
00:14:40: Mühe gegeben mit der Richtlinie. Wir kennen ja Subseute-Richtlinien, die zwei Papier da sind,
00:14:45: aber nicht irgendwie umgesetzt werden können. Hier ein ganz, ganz großes Lob. Ja, also wir halten
00:14:50: fest, Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel können nicht nur von Ärzten verordnet werden, sondern auch
00:14:57: seit drei Jahren mittlerweile oder dreieinhalb Jahre schon durch Pflegefachkräfte. Wenn ihr
00:15:03: eben häuslich gepflegt werdet über das Pflegegeld, also das selbst organisiert und eben ein Beratungsgespräch
00:15:10: ansprochen nehmen müsst, dann kann diese Pflegefachkraft, die dieses Beratungsgespräch
00:15:14: durchführt, mit euch zusammen im Hilfsmittel empfehlen, schrägstrich verordnen. Losgelöst von
00:15:19: dieser Empfehlungsmöglichkeit kann der medizinische Dienst bei der Verortbegutachtung auch die in
00:15:26: dieser Liste befindlichen Hilfsmitteln auch empfehlen, was dann auch als genehmigt gewertet werden muss.
00:15:32: Ja, entweder als Papierform oder eben auch, wenn die Kolleginnen und Kollegen das nutzen über
00:15:41: elektronische Mittel, sodass man da also nicht noch irgendwohin rennen muss, sondern man kann
00:15:46: das auch elektronisch übermitteln und das geht dann sein gewohnten Gang. Eigentlich ist es ganz
00:15:49: einfach, wird aber, das kriegen wir auch mal wieder mit, von viel zu wenigen Kolleginnen und
00:15:54: Kollegen genutzt und es ist auch viel zu wenigen bekannt, dass es überhaupt so möglich ist.
00:15:58: Ja, aber da gibt es noch ganz, ganz viele andere Themen, die nicht bekannt sind,
00:16:01: die aber seit Jahrzehnten schon umgesetzt werden. Das ist noch mal ein anderes Thema.
00:16:05: Ihr wisst Bescheid, nicht jedes Hilfsmittel ist verordnungsfähig über Pflegefachkräfte,
00:16:11: aber mittlerweile wirklich ganz, ganz viel. In diesem Sinne, lasst euch eure Hilfsmittel von euren
00:16:18: Beratern oder von den Fachkräften, die vor Ort sowieso sind, lasst euch da beraten und unterstützen.
00:16:24: Ja, und ansonsten bleibt schön sarkastisch, bleibt gesund und dann bis zum nächsten Mal. Tschüss, tschüss.
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