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85 - MorphineOnBananaBread - special

Shownotes

In dieser Folge von "MorphineOnBananaBread" erzählt Robert Marx seine bewegende Geschichte über das Leben mit und nach dem Glioblastom seiner geliebten Frau Elisa. In einem offenen und einfühlsamen Gespräch spricht er über die Herausforderungen, die sie gemeinsam durchlebt haben, die Höhen und Tiefen des Krankheitsverlaufs und wie er es geschafft hat, auch nach dem Abschied seine Lebensfreude zu bewahren.

Dieser Beitrag ist eine Hommage an Elisa und zeigt, dass Liebe, Humor und Lebensmut auch in den schwersten Zeiten bestehen bleiben. Eine Geschichte, die inspiriert und Hoffnung gibt.

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Glioblastom #Lebensfreude #Erinnerungen #MorphineOnBananaBread #FürElisa #RobertMarx #Hoffnung #Krankheitsbewältigung

Transkript anzeigen

00:00:00: Ja, ich wusste überhaupt nicht, was noch nicht zukommt.

00:00:02: So 5 Prozent vielleicht.

00:00:03: Weil man immer denkt, man ist dann sterblich.

00:00:07: Also, werden keiner von unseren Freunden hat auch irgendwie eine Patientenverfügung.

00:00:11: Niemand denkt darüber nach, was passiert, wenn was passiert,

00:00:14: weil man denkt, man könnte dann noch was regeln oder machen oder tun, bis es dann halt passiert.

00:00:21: Hallo und herzlich willkommen zu unserem Podcast.

00:00:35: Hallo und schön, dass ihr alle wieder eingeschaltet habt.

00:00:39: Wir sitzen heute hier nach langer Zeit.

00:00:44: Es ist glaube ich drei Monate oder so her, dass wir eine Gastfolge veröffentlicht haben.

00:00:48: Sitzen wir heute zu dritt hier und haben einen ganz besonderen Gast, wie ich finde,

00:00:54: und eine ganz besondere Geschichte.

00:00:57: Wir machen diesen Podcast ja für die pflegenden Angehörigen hauptsächlich,

00:01:01: natürlich auch für Pflegefachpersonen, für Pflege und Kollegen, alles, was mit Pflege zu tun hat.

00:01:06: Aber uns ist halt wichtig, dass Betroffene oder die Sache wirklich erleben auch mal berichten können

00:01:13: und nicht nur irgendwie aus Schulbüchern oder er hat gesagt, sie hat gesagt.

00:01:17: Und es ist uns wichtig, dass dann auch Betroffene aus ihrer Perspektive erzählen,

00:01:22: weil ich erlebe das auch immer wieder in der Beratung.

00:01:25: Man denkt, man ist alleine, dabei ist man gar nicht alleine.

00:01:28: Es sind auch andere Menschen mit ähnlichen Situationen

00:01:32: und da möchten wir auf jeden Fall unseren Podcast dafür auch nutzen,

00:01:36: um diese Synergie und das Verbreiten dann dadurch auch zu erreichen.

00:01:40: Ja, es gibt Themen, über die müssen wir reden.

00:01:42: Heute tun wir es mit Robert.

00:01:45: Herzlich willkommen.

00:01:46: Ich würde sagen, stelle ich einfach mal vor.

00:01:49: Danke, dass ich da sein darf.

00:01:50: Ich bin Robert Marx.

00:01:52: Ich habe meine Frau vor vier Monaten verloren an einem Glioblastom

00:01:58: und wir haben seit Februar 22 quasi diese Reise mit dem Tumor anfangen müssen

00:02:05: und da auch dann direkt mit einem Pflegegrad 3 gestartet nach der OP im April 22

00:02:12: und dann zum Ende hin mit dem Pflegegrad 5 quasi die letzten Monate verbracht.

00:02:18: Und die Herausforderungen, die wir da hatten, würde ich gerne heute teilen

00:02:23: und bin gespannt, was du uns so erwartest.

00:02:25: Ja, weil, das muss man mal ganz herzlich sagen, die dies hören werden es hören

00:02:31: und die die sehen werden es auf jeden Fall sehen.

00:02:33: Robert ist keine 80 Jahre alt, er ist auch keine 70 Jahre alt, sondern er ist deutlich jünger.

00:02:38: Er ist noch 32.

00:02:40: Und das zeigt eben das Pflegebedürftigkeit, was ja oftmals mit Alter in Verbindung gebracht

00:02:48: und man geht immer davon aus, dass der Kälsch quasi an einem vorbeigeht,

00:02:52: aber es kann eben auch einen jungen Jahren zuschlagen.

00:02:55: Also wir haben ja immer wieder gesagt, wir haben Kinder in der Beratungsstelle, die wir mit betreuen,

00:03:00: aber es gibt eben auch junge Erwachsene, die von jetzt übergleich mit schlimmen Diagnosen konfrontiert sind

00:03:07: und wo sich das ganze Leben quasi auf den Kopf stellt.

00:03:11: Ich fände es ganz toll, wenn du einmal so ganz kurz damit die Leute wissen, worum es geht,

00:03:15: was ein Glioblastoma ist, weil das ist quasi der Holzhammer, würde ich sagen.

00:03:22: Ja, also mache ich.

00:03:26: Also Glioblastom ist, wenn du es schon angesprochen hast, der Holzhammer,

00:03:29: ein sehr aggressiver, schnell wachsender Tumor.

00:03:32: Es gibt von der WHO, die wir alle kennen, eine Placifizierung, wie schnell so ein Tumor wächst.

00:03:39: Eins bis vier, die Stufen, das ist beim Glioblastom die vier.

00:03:42: Und da gibt es bis heute auch noch keine Heilung.

00:03:46: Es gibt statistisch Outlier oder einzelne Patientinnen, die quasi rausfallen.

00:03:52: Es gibt welche, die sind 20 Jahre mit diesem Tumor unterwegs,

00:03:55: aber die meisten, und das ist jetzt eine Statistik, 25 Prozent überlebt ein Jahr,

00:04:01: drei bis fünf Prozent, je nachdem welche Statistik man ranzieht, überleben die fünf Jahre,

00:04:07: das Mittel.

00:04:09: Und da fällt der Glioblastom mit anderen Tumorarten unter einen sehr schnellen

00:04:17: und auf jeden Fall auch eine zeitliche Einschränkung des Lebens auf jeden Fall runter.

00:04:24: Man kann dagegen nichts machen, außer die Standardverfahren, Chemo, Strahlentherapie.

00:04:30: Vielleicht kannst du uns auch erklären, was es so für Symptome macht.

00:04:34: Also du hast ja gesagt, wir haben gerade drei habt ihr gestartet.

00:04:37: Welche Einschränkungen kommen zuerst?

00:04:39: Wo musstest du auch als Pflegeperson als erstes mitragieren, mitverstützen?

00:04:45: Was war der Punkt?

00:04:47: Wir können ihren Namen nennen.

00:04:48: Auf jeden Fall.

00:04:49: Das ist ganz wichtig, dass wir Ellys Namen nennen.

00:04:53: Weil ohne Elly würden wir nicht hier sitzen.

00:04:56: Und ohne Elly hätten wir auch viele schöne und ja, Momente nicht gehabt, das stimmt.

00:05:01: Symptome.

00:05:02: Ja, also das ist auch dieses, wo fängt es an?

00:05:05: Also wo, woran merkt man?

00:05:09: Hier stimmt das nicht.

00:05:10: Ja, also ich glaube, es ist verschieden.

00:05:12: Man liest ja auch sehr viel, auch medizinische Berichte und Bücher.

00:05:17: Dann, wenn man in der Krankheit ist.

00:05:19: Bei Elly war es so, sie hatte ganz, ganz minimale Schlechthalsfahrt.

00:05:25: Also ihr wurde schlecht, aber für Sekunden im Alltag.

00:05:28: Das hat man erst nicht so wahrhaben wollen.

00:05:32: Dann hatten wir einen MRT-Termin.

00:05:34: Den haben wir aber gar nicht mehr erreicht.

00:05:35: Wir hatten einen MRT-Termin an einem Donnerstag und den Sonntag zuvor.

00:05:38: Es ist hier einfach in einem großen Grand Mal, in einem großen epileptischen Anfall

00:05:43: in meinen Händen quasi zusammengebrochen.

00:05:45: Und es dann nach 12, 15 Minuten Bewusstlosigkeit ins Krankenhaus gebracht worden.

00:05:50: Da konnte sie dann auch schon wieder Dinge tun.

00:05:53: Mir auch schreiben aus dem Krankenwagen, dass es ihr so dementsprechend gut geht.

00:05:57: Und es waren dann zwei Monate, wo gesagt worden ist, es ist eine Epilepsie, die ist behandelbar.

00:06:05: Das wäre nämlich meine Frage.

00:06:07: Wie schnell haben Sie denn festgestellt, was es ist?

00:06:09: Genau, ganz.

00:06:09: Also es war am Anfang immer eine fokale Displasie, also eine Ablösung von der einen, also vom,

00:06:16: jetzt als Laie gesprochen, vom Gehirn sozusagen auf der einen Seite eine Ablösung, die schon

00:06:22: sowohl uns gesagt aus Kindestagen da sein sollte, die aber der Körper jetzt quasi als

00:06:27: Abwehrmechanismus erst festgestellt hat.

00:06:30: Und dann soll es ein Inneninselgliom sein, aber wenn überhaupt gutartig.

00:06:35: Und erst, nachdem man sehr viel Druck im Krankenhaus von anderen Oberärzten gemacht hat, um

00:06:40: nochmal die Diagnostik weiterzutreiben, hat man dann dieses Pett-MRT, also das Nukleare

00:06:45: oder Radioaktive-MRT gemacht, wo man dann natürlich verschiedenste Aminosäuren nachweisen

00:06:50: konnte, die dann auf eine andere Notwendigkeit hingewiesen haben.

00:06:55: Und dann sind wir quasi die Neurochirurgie überwiesen worden und haben dann diese OP,

00:07:03: diese Resekzion gemacht, das Rausnehmen von dem Tumorzelt und dann nach erst nach, da

00:07:07: war Ostern, da war die Pathologie dann noch irgendwie in den Ferien.

00:07:11: Also von Februar, den 13.14. Februar, also vom Ballentienstag bis zum 9. Mai, da war

00:07:19: die Tumorkonferenz, also sozusagen die Zeit der Zeitraum, wo wir immer dachten, das wäre

00:07:23: Epilepsie.

00:07:24: Und darauf hatte ich mich auch vorbereitet.

00:07:25: Das war so die Symptomatik, nach drei Tagen, nachdem sie den ersten Anfang hatte, nach

00:07:30: dem Haus kam, hatte sie dann 35 Anfälle am Tag und das war dann für uns die neue Normalität.

00:07:37: Und erst später hat man dann festgestellt, das kann, also selbst auf diesen ganzen Blockern,

00:07:44: diesen Antiepileptikern kann das nicht normal sein, dass das nur der Grund ist.

00:07:50: Ja.

00:07:51: Man sieht und hört.

00:07:55: Also was ich nur an diesem kurzen Stück schon wieder...

00:07:59: Ich ärgere mich gerade total über diese, du hast gesagt, mit Druck der Oberärzte wurde

00:08:06: dann erst die Untersuchung gemacht, dann die Auswertung der Untersuchung, also in der

00:08:13: Zeit...

00:08:14: Ostern, Ostern quasi.

00:08:15: Gibt es nur einen Pathologen?

00:08:16: Ich habe das letztens gehört, dass in der ländlichen Region, da hat die Radiologie

00:08:24: zum Beispiel im ganzen September Urlaub, haben sie zugemacht, sodass die Leute, glaube 180

00:08:30: Kilometern, das nächste Krankenhaus weiterfahren müssen dann.

00:08:33: Also das nur mal so am Rand zu solchen Sachen, das ist Zeit.

00:08:38: Genau.

00:08:39: Und einen vielleicht ein kurzer Zwischen-Einwurf daher mit der Zeit, das sei jetzt ein bisschen

00:08:43: ausgespart, aber so diese persönliche Anekdote war, dass ich einen Oberarzt kannte und über

00:08:49: den haben wir dann quasi nochmal nachgefragt, ob das dann wirklich so sein kann.

00:08:52: Und darum ging es auch gar nicht, aber was sozusagen mir wirklich aufgefallen ist, ist

00:08:59: halt, dass wir die Option bekommen haben.

00:09:02: Also an dem Tag, wo sie das PET-MAT gemacht hatten und gesehen haben, da ist was, was

00:09:07: nicht dahin gehört, sind wir eingeladen worden zu dem Abschlussgespräch unserer damals

00:09:13: noch die Informationen, den Abschlussgespräch von allem.

00:09:16: Was ist es jetzt eigentlich in die Neurusschirurgie?

00:09:18: Aber es war natürlich erst ein Gespräch für das, was dann kommen sollte.

00:09:22: Und da wurde uns gesagt, wir können jetzt gucken, ob es, was es ist, aber es wird voraussichtlich

00:09:29: gutartig sein.

00:09:30: Oder wir warten noch sechs Monate und machen dann nochmal einen MRT, um zu gucken, ob es

00:09:35: größer oder kleiner geworden ist.

00:09:37: Und im Nachgang kriege ich ein bisschen Gänsehaut gerade, wenn ich merke, dass man halt diese

00:09:42: sechs Monate und auch schon diese zwei sind bei dem Bioblast-Turm sehr viel, wahrscheinlich

00:09:47: gar nicht mehr erlebt hätte.

00:09:48: Und nur halt durch diese Resekzionen, also diese Ausrausnahme von diesem Tumor hat man

00:09:55: dann feststellen können, wir müssen jetzt handeln, um das noch an Lebenszeit rausholen,

00:09:59: was an Lebenszeit rausholen ist.

00:10:00: Ja, und da, das ist wieder Zeit.

00:10:04: Ja.

00:10:05: Zeit ist wirklich und du musst auf Leute treffen, die das Ganze ernst nehmen, die vielleicht

00:10:12: auch sich trauen, um die Ecke zu denken und zu sagen, wir gucken doch mal genauer hin.

00:10:15: Aber du schreitest doch heutzutage, ich habe selber privat bei mir selber erlebt Termin

00:10:22: in der Charité und ich wusste noch nicht genau an welcher Abteilung ich hingehöre.

00:10:27: Hattet zwar eine Historie, ich bin an dieser Aufnahmefrau nicht vorbeigekommen.

00:10:31: Ich habe 20 Minuten mit ihr diskutiert, dass ich einen Termin brauche und sie hat darauf

00:10:35: bestanden, ich brauche einen Überweisungsschein.

00:10:37: Wie dann sagt mir, wo ich hingehe, ich hole den Überweisungsschein.

00:10:41: Nein, das geht anders herum.

00:10:42: Und hätte ich auch nicht die Connection gehabt, weil ich seit 30 Jahren in diesem Besonderheitssystem

00:10:48: bin, würde ich wahrscheinlich immer noch auf den Termin warten.

00:10:51: Ja, ja, das ist die große Problematik bei diesen Sachen, dass so, und darüber haben

00:10:56: wir uns ja auch schon gut ausgetauscht, diese Verwaltungsvorschriften und so die, also

00:11:04: nicht nur in der Pflegeversicherung, sondern auch im schwerbeschädigten Recht und so

00:11:08: weiter, dass eben da so, so, sag ich mal, Abläufe passieren, die so viel Zeit kosten,

00:11:17: dass es am Ende fast schon Sakastmus ist, was da rauskommt.

00:11:21: Und also, wir werden im Laufe dieser Folge hören und ich glaube, es gibt so viel zu berühren,

00:11:27: dass man schon zwei Folgen, eine A, eine B, das aufteilen kann, darüber reden, weil es

00:11:35: eben, sag ich mal, von der anderen Seite ist es ja auch vieles so, auf das es älter

00:11:40: ausgelegt ist.

00:11:41: Es ist ja immer auf, sag ich mal, schleichende Prozesse, das, was wir überall lesen, was

00:11:45: wir überall sehen, ist demenzielle Erkrankung.

00:11:47: Das ist, wenn man im Internet unterwegs ist und Pflegebedürftigkeit hat, man immer das

00:11:51: Gefühl, es gibt nur demenzielle Erkrankung und sonst gibt es gar nichts.

00:11:55: Was, ich will das jetzt nicht kleinreden, aber solche Situationen und wir haben das

00:12:01: in der Pandemie erlebt, dass Menschen, die um die 20 waren, keine Arzttermine gekriegt

00:12:07: haben, heute auch nicht mehr unter uns sind, weil einfach dann Sachen nicht erkannt wurden,

00:12:10: weil sie keine Termine gekriegt haben, weil man Sachen nicht ernst genommen hat.

00:12:14: Und deswegen ist es umso schöner, dass du hier bist, um aus deiner Perspektive das zu berichten

00:12:20: und wir müssen das schon mal vorweg erzählen.

00:12:23: Robert ist einer, also meinen Augen wirst du einer sein, der uns in der Pflege wieder

00:12:28: so ein Stück weiter nach vorne bringen wird und das ist das, was wir schon so oft gesagt

00:12:32: haben und das hat man ja auch bei den manchen Gästen, die wir so hatten, schon gehört.

00:12:35: Die Pflege ändert sich nicht durch Pflegefachpersonen oder von innen heraus, sondern von außen,

00:12:43: durch besondere Menschen, die quasi eine Situation erlebt haben und dann sagen, ich

00:12:48: habe da eine Idee.

00:12:49: Darüber müssen wir nicht reden, aber allein dieser Grundgedanke und diese Motivation zu

00:12:54: behalten und zu sagen, wir müssen darüber reden und das ist das, was es letztendlich

00:12:58: ausmacht und das ist ja auch der Grund, warum du heute hier sitzt.

00:13:02: Ja.

00:13:03: Und es ist schön, dass ich heute hier sitzen darf.

00:13:04: Also ich freue mich drauf darüber zu diskutieren.

00:13:06: Auf jeden Fall.

00:13:07: Weil eben diese Situation also ja nicht einfach war, würde ich jetzt sagen.

00:13:15: Es ist nicht einfach und in unserer, also in der deutschen Kultur, wir reden nicht darüber,

00:13:20: wir schweigen darüber, weil das ist ja, ich könnte dich ja verletzen, wenn ich irgendwie

00:13:24: dich anspreche oder ich könnte ja was falsch machen aus dieser Angst, Sorge was falsch

00:13:29: zu machen, sagt man dann gar nichts oder doch was Falsches und es geht nicht weiter.

00:13:34: Ich finde, also wir müssen auf jeden Fall in der Kommunikation auch so zu schwer kranken

00:13:40: oder sterben den Menschen auch uns austauschen, weil das ist was, was täglich passiert und

00:13:46: nicht entweder in die kleine Kamera geschoben werden darf.

00:13:49: Ja, weil das ist ja, wie war das?

00:13:51: Also das ist, wenn man so eine Diagnose kriegt letztendlich dann.

00:13:55: Man weiß doch gar nicht, wo wir anfangen sollen.

00:13:59: Zwei Punkte.

00:14:00: Ich würde einmal kurz noch auf diesen Schlips treten, auf dieses Tod schweigen, dann komme

00:14:04: ich auf jeden Fall zu der Diagnose noch zurück.

00:14:06: Also das ist, glaube ich, einer der größten Punkte, dass man in unserer westlichen Kultur

00:14:11: oder es muss jetzt egal wo, aber dieses auf den Schlips treten, lieber nicht sagen und

00:14:16: sich zurückziehen und warten, dass man auf Hilfe, also aufgefordert wird Hilfe zu geben,

00:14:23: als selber aktiv zu werden.

00:14:25: Also wir sind irgendwie alle so groß geworden.

00:14:28: Rücksichtsvoll.

00:14:29: So überrücksichtsvoll.

00:14:30: Ich würde das schon überrücksichtsvoll nennen, dass man sagt, also weil man ja sagt, okay

00:14:35: ich werd diese Person, egal ob ich jetzt ein tödliches Ende nimm oder eine lange Pflege

00:14:40: ist, es gibt ja verschiedenste Stufen, mit denen ich mich nicht auskenne, aber diese eine

00:14:45: sehr drastische Stufe kenne ich, sagt, wenn man ganz normal mit den Leuten umgeht, mit

00:14:51: mir als Angehörigen, mit der Betroffenen, dann macht man Fehler.

00:14:55: Ich habe bestimmt ganz viele Fehler gemacht, wenn man von außen professionell drauf guckt,

00:14:59: aber man macht dann das natürlich mit der Person so wie es am besten passt und das

00:15:04: ist, glaube ich, viel wichtiger, wenn man im Alltag auch Fehler macht.

00:15:07: Jeder macht Fehler den ganzen Tag und wenn man sich zurückzieht und quasi versucht, vermeidet,

00:15:12: extrem vermeidet diese Fehler zu machen, wenn man sagt, hey vielleicht habe ich gar nicht

00:15:15: mehr so viele Möglichkeiten, weil man erstmal diesen Zeitstempel bekommt, hey vielleicht

00:15:21: lebt diese Frau, vielleicht lebt Elisabeth Elisabeth Elisabeth, nur noch ein Jahr.

00:15:25: Also wenn ich sie jetzt noch zweimal sehe, dann darf ich da keine Fehler machen, aber

00:15:30: andersrum ist es für Elisabeth Elisabeth und das weiß ich, weil wir ganz viel darüber

00:15:33: kommuniziert haben, viel wichtiger, dass man einfach ganz normal umgeht und wenn dann

00:15:37: irgendwas schiefläuft, dann kann sie das genauso sagen, anders kommunizieren, wie auch

00:15:41: immer das passt.

00:15:42: Ich glaube, diese Komponenten ist super wichtig, dass wir darüber mehr reden, zu reden und

00:15:47: uns was zu trauen, weil wir alle nicht wissen, wie man sich selbst verändert, wie sich Leute

00:15:52: verändern.

00:15:53: Das ist immer ein dynamisches Konzept, es wird nie statisch sein, es wird nie richtig

00:15:57: oder falsch geben und ich glaube, das hat mir häufig weh getan, aber auch sehr schwer

00:16:03: gefallen, das richtig zu kommunizieren, was braucht es eigentlich in der Situation.

00:16:07: Und zu der Diagnose an sich, es reißt immer auf jeden Fall erst mal die Füße unter dem

00:16:12: Boden weg.

00:16:13: Also ich weiß noch, dass ich in Corona-Zeiten, das war im Valentinstag, der am 13.

00:16:19: 2.

00:16:20: Abends, das ehrlich eingeliefert worden, am 14.

00:16:22: 2.

00:16:23: konnte ich das erste Mal quasi dann ins Wircho, es war kalt, es war Corona-Zeit, also man

00:16:30: brauchte irgendwo ein Test her, man musste irgendwie hinfahren, man hatte eine Stunde,

00:16:34: eine Person pro Tag, wer darf Eli überhaupt sehen, da haben wir uns immer geeinigt auch

00:16:39: mit den Eltern und dem Bruder, dass das dann ich bin, das tut Eli jetzt gerade am besten,

00:16:43: ob das immer sinnvoll war, weiß ich nicht.

00:16:45: Aber da erst mal hinzukommen, an Eli überhaupt heranzu, also man geht nicht einfach in den

00:16:49: Zimmer rein, wie man es vielleicht normal kennt.

00:16:51: Und da habe ich sehr viel auch im Auto gesessen und einfach rott zum Wasser geholt, also

00:16:57: das weiß ich noch, nach Hause gefahren und gedacht, das kann es doch jetzt nicht sein,

00:17:01: so Epilepsie, irgendwann hat man dann auch so Verbände angepengelt und gesagt, was macht

00:17:05: man jetzt eigentlich, wir hatten ein Hochbett zu Hause, das habe ich dann runtergebaut, sodass

00:17:10: man einfach noch die Mathe hatte, letztendlich eineinhalb Zimmer, da muss man erst mal nicht

00:17:14: viel umändern, aber dass man dann irgendwann verstanden hat, hey, mit Epilepsie kann man

00:17:19: auch alt werden, das kriegen wir hin, wir kriegen das hin, das kann man einstellen, das ist

00:17:24: vielleicht noch eine OP notwendig.

00:17:26: Und dann weiß ich noch, und das ist so eine Sache, wo ich jedes Mal ins Stocken komme

00:17:32: und doch ab und zu wieder eine Träne verdrücken muss oder einfach auch laufen lassen muss.

00:17:36: Wir sind zu diesem Ersttermin Neuroschirurgie gekommen, wo sie halt dieses radioaktive MRT

00:17:44: hatten und wo sie uns die Optionen gelassen hatten.

00:17:47: OP, entnahmen und gucken, was es ist oder in sechs Monaten wiederkommen, hatte ich ja eben

00:17:53: schon mal angesprochen.

00:17:54: Und in diesem Termin hat uns der Oberarzt den Bildschirm rumgedreht, Alice Diagnosen

00:18:03: gezeigt oder diese Aminosäuren gezeigt und dann halt auch gemeint, oder stand auf dem

00:18:10: Bildschirm die Diagnosen von allen Patienten, die an dem Tag kommen, Datenschutz hin oder

00:18:14: her, das ist jetzt gerade erst mal egal.

00:18:16: Wichtig ist einfach nur, dass man da in einer Zeile, habe ich Glioblast rumgesehen und

00:18:20: in der Zeit von Februar bis zu diesem Termin, im April hatte ich ganz viele Bücher, Epilepsie

00:18:25: für Erwachsene, also was auch die Medizin Studierenden selbst gelesen und habe gemerkt,

00:18:32: also da wurde mir ganz kalt, so Glioblast-Tum, weil alle anderen hat dann nur Astrocytom

00:18:35: und andere Tumoraten, die man zum Teil besser behandeln kann oder wo man auch eine gute

00:18:43: Überlebenschance hat.

00:18:44: Und dann lief die OP, da war ein Schlaganfall mit dabei, Ellie konnte danach nicht mehr

00:18:51: reden und auch halbseitig erst mal nicht mehr laufen oder irgendwas machen, hatte so eine

00:18:57: Lähmung und dann kam sozusagen der Termin, wo ihre Diagnose, weil das Gewebel in Nommen

00:19:02: worden ist, feststand und der gleiche Situation, gleicher Oberarzt, sehr entspannter Mensch,

00:19:10: sehr hilfsbereit, hat uns aber wieder den Bildschirm rumgedreht mit den Aufnahmen aus

00:19:14: der OP, da hatten sie nochmal einen MRT gemacht oder einen CT, das kann ich gerade nicht sagen,

00:19:20: auf jeden Fall ein CT, weil die Bühne ja gesehen werden musste und da stand wieder Glioblast

00:19:24: Tum.

00:19:25: Und das war der Moment, wo ich weiß, Ellie hat das nicht so ganz wahrgenommen, weil auch

00:19:32: durch diesen Schlaganfall auch mal ein bisschen schwieriger die Auffassungsgabe war in dem

00:19:35: Moment, aber mir wurde schlecht.

00:19:37: Also ich muss mich dann auf die Liege legen, das war für die Ärzte auch erstmal merkwürdig,

00:19:41: weil die Betroffene sitzt da ganz entspannt und strahlt stärker aus und der Angehörige

00:19:49: ist quasi erstmal kurz platt, das war die Wahl, also wir rausgegangen haben erstmal uns

00:19:53: Heulen in den Arm gelegt, weil dann kam es auch bei Ellie an langsam und man weiß nicht,

00:19:59: wo man anfängt.

00:20:00: Also ich glaube, das ist dieser Knackpunkt, die Frage auch Eingangs.

00:20:04: Wir sind relativ jung, wir sind auch im Internet irgendwie ganz bewandert, aber es war trotzdem

00:20:09: schwer erstmal, weil jeder einzeln oder einzeln für sich anfängt bei Null zu gucken, was

00:20:16: macht man, was braucht man jetzt, wo wendet man sich hin, welche Sachen kann man beantragen,

00:20:22: welche gibt es kostenlos, welche gibt es mit Zuschuss und so weiter.

00:20:25: Das waren viele Dinge, die uns natürlich mit Anfang 30 nicht mal vorgeschwebt haben,

00:20:33: was wir die brauchen.

00:20:34: Das ist es ja auch, das erleben wir ja auch, wir sind ja auch auf TikTok unterwegs, es

00:20:38: gibt unheimlich viele junge Menschen, die betroffen sind als Angehörige und wenn es

00:20:44: die Großeltern sind und wenn es die Geschwister sind, also das gibt es unheimlich viel und

00:20:49: ich finde gerade die jungen Menschen werden da so sehr im Stich gelassen, wie du vorhin

00:20:53: schon gesagt hast, pflegig gleich alt, alt gleich, Beratungsstelle und da geht man hin

00:20:58: und was ist aber mit den anderen.

00:21:00: Wie bist du denn, also hattest du jemanden, der dich dann gelotst hat, was du beantragen

00:21:08: kannst und machen kannst?

00:21:10: Also hattest du an dem Zusammenhang in den Moment ungefähr erahnen können, was auf dich

00:21:17: zukommt?

00:21:18: Ja, ich wusste überhaupt nicht, was auch nicht zukommt, so 5% vielleicht, weil man immer

00:21:24: denkt man ist dann sterblich, also wir hatten keiner von unseren Freunden hat auch irgendwie

00:21:27: eine Patientenverfügung, niemand denkt darüber nach was passiert, wenn was passiert, weil

00:21:32: man denkt, man könnte dann noch was regeln oder machen oder tun, bis es dann halt passiert.

00:21:38: Also es ist ja, wie man darf.

00:21:40: Das ist auch so ein natürlicher Schutz, warum?

00:21:43: Und das ist auch gut, also es ist gut, dass man nicht jeder, also viele natürlich auch ganz

00:21:48: jungen erkranken, keine Frage, das würde ich auch gar nicht runterspielen, sondern dass

00:21:51: man aber halt, wenn man seine Jugend genießt, genießt und nicht irgendwie immer darüber

00:21:57: nachdenken muss, immer diese Glocke über dem Kopf hat.

00:21:59: Ich glaube, dann würde man auch andere Probleme in der Gesellschaft mit ein Herd ziehen, aber

00:22:06: genau wir hatten das halt eben nicht, wir haben uns natürlich vor der OP darauf vorbereitet,

00:22:09: alle Patientenverfügung gemacht, was geregelt, was zu regeln ist, aber wir hatten jetzt auch

00:22:15: nicht so viel, deswegen war da auch nicht so viel zu regeln, aber wenigstens zu gucken,

00:22:20: wenn wirklich was Schlimmes passiert, auch in der OP, was möchte Ellie, was möchte Ellie

00:22:24: nicht, weil ich glaube, das ist das Schlimmste, was man als Angehöriger mitmachen kann am

00:22:29: Ende auch zu sagen, ich entscheide da was, wo ich mir entweder nicht zu 100 Prozent sicher

00:22:34: bin oder wir halt nie darüber geredet haben und ich gar nicht weiß, welche Schritte es

00:22:38: gibt.

00:22:39: Und ich finde, das ist auch für den Betroffenen, für den Angehörigen auch eine ganz große

00:22:43: Verantwortung.

00:22:44: Also das ist eine riesen Last, wenn es da nicht festgelegt ist, da irgendwie entscheiden zu

00:22:49: müssen.

00:22:50: Ja, und selbst wenn es festgelegt ist, also im palliativen Setting dann am Ende, also im

00:22:53: Hospiz gibt es natürlich Entscheidungen, wo man nicht das geführt, man entscheidet

00:22:58: über den Kopf, wo man Entscheidungen treffen muss, medizinisch, die man nicht vorher

00:23:04: abgeklärt haben kann.

00:23:05: Also gibt es dann so Fragestellungen, jetzt muss ich ganz konkret zu machen, weil sonst

00:23:09: ist man ja immer in so einer Wagenvorstellung wie mit Flüssigkeitszufuhr, palliativ eher

00:23:15: zu sagen, dann manchmal oder meistens, so wir hatten viele Gespräche, na ja, wenn wir

00:23:19: jetzt noch Flüssigkeit zugeben, dann verlängert das quasi die Qual, weil der Körper stirbt

00:23:25: und braucht keine Flüssigkeit mehr und nicht wie normal, also wie normal, wo man sagt,

00:23:28: nee, der Körper stirbt nicht wegen fehlender Flüssigkeit zuvor.

00:23:32: Also so rum muss man sich aber als Angehöriger auch erst mal überhaupt diese Gedanken machen

00:23:37: und da auch mitzugehen, hey, das ist die liebste Person, die ich kenne und die ich habe.

00:23:42: Die lass ich verdursten, die lass ich doch nicht mehr.

00:23:45: Nee, nee, der Tumor ist leider so, dass man nichts machen kann.

00:23:48: Genau, an dieser Stelle muss ich mal ganz kurz einhaken und zwar gibt es, also ich empfehle

00:23:52: immer Angehörigen, wenn sie emotional zu sehr gebunden sind, die Entscheidung eben

00:23:57: nicht selber zu treffen, sondern sich eine Person zu suchen, die emotional nicht gebunden

00:24:01: ist und das ist am besten eine, die von extern kommt, die eben genau das, was derjenige schriftlich

00:24:06: niedergelegt hat, also wenn es so eine Situation ist, wie dasjenige eben möchte, dass eben

00:24:10: keine Flüssigkeit nicht beatmet und so weiter und man selber nicht die Kraft hat, dass

00:24:15: dann an dem entsprechenden Punkt eben zuzustimmen, dass man sich jemanden sucht, weil er wegen

00:24:22: auch etwas amstgerecht oder so und dieser Part diese Person dann macht.

00:24:28: Man kann das ja unterteilen, in solchen Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten kann man ja ganz genau

00:24:32: festlegen, wer, was, wie, wo machen soll.

00:24:35: Da empfehle ich immer, gerade wenn die sehr eng miteinander sind und dann schon im Gespräch

00:24:40: gesagt wird, also ich kann das nicht und so, dann kann man sich um alles kümmern, aber

00:24:44: genau diesen Punkt oder eben genau dieses jetzt möchte sollen andere das machen, dass

00:24:50: man so als Hinweis.

00:24:51: Ja und ich finde auch in den Patientenverfügungen muss man wirklich sehr detailliert, gerade

00:24:55: in solchen Situationen dann, weil ich möchte keine lebensverlängernden Maßnahmen ist zu

00:25:01: platt, also da muss man wirklich ganz detailliert dann auch aufschreiben, dann kann man dann

00:25:05: auch sagen, guck mal hier, ich habe es festgehalten und daran müsst ihr euch auch orientieren.

00:25:08: Ja, ist ja auch nicht mehr zulässig, also diese nur Ankreuzsachen gab es ja vor, ich glaube

00:25:12: 17 oder 18 war das gewesen, ein Urteil höchstrichterlich, wo ihm gesagt, da waren ja auf einen Schlachttausende

00:25:18: von Verfügung wirkungslos oder also nicht mehr gültig, weil eben diese persönliche Note

00:25:24: fehlte, so, das nun war sehr zähmendweis.

00:25:27: Und aus der Erfahrung heraus ist für uns was halt schwierig, weil man ja nicht weiß, also

00:25:32: diese Sachen, eine Magensonde zur Ernährung oder...

00:25:35: Ja, was ist das?

00:25:36: Man kennt das ja nicht.

00:25:37: Was ist das als Angehöriger, was heißt das?

00:25:40: Also in welchem Stadium kriegt man das dann auch?

00:25:42: Wir hatten natürlich dann eine sehr gute Palliativärztin im Krankenhaus, die uns dann Schritt für

00:25:52: Schritt für die Diagnose die Patientverfügung nochmal aufbereitet hat, weil man dann davon

00:25:58: ausgegangen ist, dass man wahrscheinlich an diesem Tumor sterben wird und nicht ausfasend

00:26:03: durch einen Unfall oder sonst irgendwas.

00:26:04: Also von diesem ganz allgemeinen, wo man damals ankreuzen, jetzt verschiedene Textbaustelle

00:26:10: zusammenstellt, dann hin zu einem sehr detaillierten, auf diese Krankheit zusammengeschnittenen Schritt

00:26:18: für Schritt kommuniziert.

00:26:19: Das ist schön, dass das ja auch in der Arztseite dann gemacht wurde.

00:26:23: Ja, das Wettender darf in diesem Palliativsetting dann ganz viel Zeit auch, Eli war quasi im

00:26:28: November 22 schon mal auch kurzzeitig künstlicher nähert und da hatte man in der Palliativstation

00:26:35: das nochmal so angepasst und da hatten wir ganz viel Zeit.

00:26:38: Da hatten wir super viel Zeit, da hatten wir auch Fragen können, was heißt es eigentlich,

00:26:42: weil vieles von diesen Bausteinen, die man sich auch Gesundheitsministerium auf den

00:26:46: Seiten und so abholen kann, ganz öffentlich und offiziell sind halt für jemanden als

00:26:52: Leinen nicht wirklich verständlich.

00:26:54: Man kann sich jetzt alles zusammen googlen, aber in der Situation, also wir haben es

00:26:59: davor gemacht vor der OP, aber da ging es Eli auch schon nicht gut, aber selbst dann

00:27:02: danach das anzupassen, ist halt unmöglich, wenn man nicht die Hilfe hat von Leuten,

00:27:09: die wissen, was sie tun.

00:27:10: Und das war die Palliativstation im Krankenhaus?

00:27:12: Genau, das war dann der letzte Schritt, also wir hatten natürlich auch diese Pflegeschützpunkte

00:27:19: und die Pflegeberatung, die uns davor natürlich in die Richtung gestoßen haben, aber die

00:27:23: letzte Stationen, wo es angepasst worden, das war die Palliativstation im Krankenhaus,

00:27:28: die dann gesagt haben, wir setzen uns noch mal hin und passen das auf den Krankheitsverlauf

00:27:33: an.

00:27:34: Weil viele Sachen, die man drin hat, wird es nie brauchen, werden nie eintreten.

00:27:38: Es wird im Hirntumorfall wahrscheinlich irgendwann so groß werden, dass die Atemwege,

00:27:45: Lähmungen, Epilepsien wieder kommen, also solche Sachen und da kann man ja ganz viele

00:27:49: anderen Sachen ausschließen oder in den Andersrum, Sachen werden passieren, die bei anderen Krankheiten

00:27:54: vielleicht nicht der Fall sind.

00:27:56: Ja, das ist wichtig, diese Individualisierung ist, weil das eben diese allgemein gehaltenen,

00:28:04: also schwierig, so da kann ich dann sagen, ich möchte halt am Ende, wenn ich was sicher

00:28:07: in den Schlaganfall habe und ich kann nicht mehr essen, trinken möchte, halt nicht darum

00:28:10: zugeführt bekommen, das trifft aber nicht auf alle zu.

00:28:14: Und andersrum ist halt auch bei Koma-Patienten, also ich habe nur einen Freund im Freundeskreis

00:28:17: mal gehabt, wo dann halt die Person längerfristig im Koma lag und dann, wenn man halt dann ganz

00:28:25: konkret so eine ganz allgemeine hat, dann wären ja teilweise Zeitpunkte erreicht gewesen,

00:28:30: wo man sagt hier und nicht weiter.

00:28:31: Weil jeder, also ich jeder, aber ich würde persönlich sagen, nee, also wenn ich da an

00:28:35: Schläuchen bin, das möchte ich nicht.

00:28:37: Aber "anschläuchen sein" heißt ja von, da sind ja Tausende Stufen, die ich gar nicht

00:28:42: kenne, also ich sowieso nicht als nicht Mediziner, aber da gibt es so viele Unterschiede, die

00:28:47: man halt erstmal erfahren muss, was das eigentlich heißt, weil aus Situationen kann man wieder

00:28:52: erwachen und wieder normal sein, andere nicht, bei Unfällen ist es vielleicht ein Heilungsverlauf,

00:28:58: bei Krankheiten eben genau gegenläufig.

00:29:00: Also da abzuschätzen und jemand an der Hand zu haben, wo man sagen kann, hey, das kann

00:29:05: passieren oder das muss nicht passieren, aber das sollte man aufnehmen, ist immens wichtig.

00:29:10: Weil man halt selber das nicht abschätzen kann, weil man das das erste Mal macht und

00:29:15: auch das letzte Mal in jedem einzelnen Lebensfall.

00:29:20: Ja klar.

00:29:21: Aber das ist ja...

00:29:22: Aber das ist ja...

00:29:23: Paliativ finde ich halt auch wichtig, viele wissen das nicht, es gibt ja auch eine spezielle

00:29:29: ambulante Paliativversorgung, gerade für solche Situationen, dass wenn man nach Hause

00:29:34: entlassen wird, dann dieser Pflegedienst in Kombination mit einem Paliativarzt, die

00:29:39: Versorgung dann zu Hause unterstützt und die sind dann anders ausgebildet.

00:29:44: Also qualifizierter als die klassische Fachkraft.

00:29:48: Ein anderes Budget auch, die haben ganz andere Möglichkeiten.

00:29:51: Ein anderes Budget, genau, das ist auch eine Krankenkassenleistung, also SGB V und genau

00:29:56: die Ärzte und auch die Fachkräfte sind halt auch da sehr gut geschult, was die Patientenwirkwirkung

00:30:01: angeht.

00:30:02: Ja.

00:30:03: Also da auch Unterstützung holen.

00:30:05: Aber sie war ja nicht die ganze Zeit zu Hause.

00:30:08: Nein.

00:30:09: Sie war auch im Krankenhaus?

00:30:12: Ja, du hattest von der Zahl gesagt.

00:30:14: Ja, wir hatten 22 stationäre Aufenthalte.

00:30:17: 22.

00:30:18: Über welche Zeit?

00:30:19: Na wir reden von, also über zwei Jahre, wir reden von Februar 22.

00:30:23: Bis Mai 24.

00:30:25: Und wir hatten beide, also wir hatten beide, auch wenn wir nochmal kurz auf das palliative

00:30:30: Setting kommen, wir hatten beide, wir hatten eigentlich drei palliatives Settings gehabt.

00:30:35: Wir hatten im November 22, weil man vergessen hat, also in der strahlen Schemotätung.

00:30:42: In der Schemotätik hat man vergessen die Blutwerte zu nehmen über einen längeren Zeitraum.

00:30:46: Und da sind sowohl die Tromborzüten als auch die Leukozüten einfach abgehauen.

00:30:52: Da gibt es Grenzwerte, das ist jetzt, über mich medizinisch kann ich so weit aus dem

00:30:58: Fenster ringen, aber es war nicht nur grenzwertig.

00:31:01: Also da waren kaum noch Leukozüten und kaum noch Trombozüten dabei.

00:31:05: Und aus diesem Missstand, sag ich mal, ist sie dann palliativ aufgenommen worden, weil

00:31:12: gar nichts, dann kam Corona noch dazu und dann ging gar nichts mehr.

00:31:15: Also bei ihr wurde künstlich ernährt und da hatten wir einmal eine palliative Station

00:31:20: im Krankenhaus, Waldfriede, von der Charité dann dahin gefahren.

00:31:24: Dann gab es ein halbes Jahr später irgendwann diese Aufnahme dieses SAPV Team, also diese

00:31:31: ambulante palliative Versorgung zu Hause.

00:31:34: Und dann irgendwann das Hospiz als End-Palliativ-Station, sag ich mal.

00:31:40: Aber zu diesem ambulanten haben wir auch gemerkt, weil wir da viele, also vor allem das Beratungsteam

00:31:47: hatten von der Pflege, dass man sich sehr lange Feuer darauf bewerben muss quasi.

00:31:53: Also das verschiedenste palliativ Ärzte nur einen Umkreis haben und auch natürlich nur

00:32:02: verschiedene Pflegeanbieter das können und man da frühzeitig loslaufen muss.

00:32:09: Eigentlich verwehrt, verwehrt finde ich das schon, weil du hast eine Prognose, da gibt's

00:32:16: ja keine Zeit, was man eigentlich abwarten kann.

00:32:19: Das ist ja, wenn ich einen Haushaltsdienst brauche und mich da in eine Warteliste eintragen

00:32:25: lasse und dann ja warte, finde ich das schon mal kaber, aber das finde ich richtig mal kaber.

00:32:30: Fachkräfte mag ich an falscher Stelle.

00:32:34: Ja, genau, demografischer Wandel.

00:32:38: So, es harpert nicht nur an der Ausstattung, sondern es harpert vor allen Dingen an zur

00:32:43: Verfügung stehenden humanen Ressourcen, wie man das so richtig böse sagt.

00:32:48: Ja, so.

00:32:50: Trost.

00:32:53: Ja, es ist der Anfang, sagen wir mal so.

00:32:59: Und ich finde, du hast es wunderbar gesagt, also als wenn man sich quasi bewerben muss

00:33:04: auf diese Plätze und das ist ja das, was wir auch sehr hofft hören und mitkriegen, dass

00:33:10: man eben nicht einfach sagen kann, so morgen gehe ich, morgen mache ich, sondern da kommt

00:33:16: wieder die Zeit ins Spiel.

00:33:18: Zeit raubt eigentlich viel mehr und du hast es von auch so schön gesagt, du zogen jetzt

00:33:25: auf die Patienten verfügen, aber es betrifft ja ganz viele Bereiche, wenn es um die pflegirische

00:33:29: Versorgung geht. Man weiß es ja nicht.

00:33:33: Man weiß nicht, was für Möglichkeiten man hat.

00:33:35: Man weiß nicht, was einem... also ich glaube, wenn du hast auch vorhin gesagt,

00:33:39: "Sapp, B-Pow", da sitzen ganz viele jetzt draußen und sagen,

00:33:43: "Hab ich noch nie vorhin gehört?"

00:33:45: So, das sind so spezielle Sachen.

00:33:49: Wir kennen alle Pflegegeld, Pflegegrad und Hilfsmittel.

00:33:52: Aber auch da...

00:33:54: Also gut, aber das haben schon viele gehört, also zumindest Pflegegrad oder

00:33:58: die nötige Stufe, aber dass man eben auch ganze Spezialisierungszweige eben hat,

00:34:05: sage ich mal, die eben eine Versorgungsstruktur schaffen und

00:34:10: ermöglichen und aufrechterhalten und das ist eben auch in so einem schnellen

00:34:13: Krankheitsverlauf oder Krankheitsverlauf, sagen wir mal, verschiedenste Stationen gibt.

00:34:18: Dass das eben selbst, wenn es ein gleichbleibender, schlechter Veränderungsprozess ist,

00:34:24: dass die Versorgungsstruktur nicht gleich bleibt, sondern dass man...

00:34:27: Also gab es wirklich ganz blöd gesagt verschiedenste Stationen dann hat und letztendlich...

00:34:36: Ich will nicht sagen, heutzutage Glück haben muss, aber schon an manchen Punkten

00:34:40: das Glück haben muss, um an die richtigen Leute zu kommen, die richtigen Ärzte,

00:34:45: in die richtige Versorgungsstruktur und in die richtigen Einrichtung.

00:34:49: Und man muss halt auch, glaube ich, so ein bisschen selbst strukturiert sein,

00:34:55: also man ist japanisch, also können wir uns mal einfach wegnehmen diese Komponente.

00:34:59: Man ist in einem Projektmanagement drin, man weiß, welche Aufgabenfelder es gibt.

00:35:04: Das weiß man A) nicht und B) hat man in irgendeiner Konstellation eine Person,

00:35:09: die man entweder als Freund, Freundin, also in meinem Fall quasi einfach die liebste Person,

00:35:17: wo man jetzt was machen muss, aber eben nicht weiß, wo man was macht.

00:35:20: Und da wünscht man sich dann manchmal schon so einen roten Knopf,

00:35:23: man kommt aus dem Krankenhaus raus, drückt auch so einen roten Knopf

00:35:25: und alle, man kriegt irgendwie 20 Fragen gestellt, so per App.

00:35:30: Und anhand dieser 20 Fragen wird dann einem gesagt, okay, Schritt eins ist das,

00:35:34: Schritt zwei ist folgendes.

00:35:36: Das fehlt, also es gibt es an jeder Stelle, also wenn man sich mit der

00:35:51: Hand kauft, dann ist es so, es gibt keine Leitfaden, also es gibt keinen konkretisierten

00:35:54: Leitfaden auf die individuelle Situation.

00:35:56: Ist das alles allgemein gehalten?

00:35:58: Stellen Sie jetzt hier einen Antrag, stellen Sie da einen Antrag.

00:36:00: Trotzdem haben wir ein Krankenhaus-Entlassmanagement, das ist gesetzlich verankert.

00:36:06: Die Krankenkassen haben die Aufgabe, das ist auch gesetzlich verankert,

00:36:10: die Beratung zur letzten Lebensphase und ich weiß, dass Kassen das auch machen.

00:36:15: Also sprich, wenn ich als Krankenkasse bestimmte Diagnosen im System habe,

00:36:20: ploppt da eigentlich so ein Alarmknopf auf, hey, hier ist diese Diagnose,

00:36:24: dieser Mensch muss beraten werden und daran harpert es.

00:36:28: Weil, wie du schon sagst, es gibt diverse Beratungsmöglichkeiten, aber in gerade

00:36:32: in so einer Notsituation, wo man panisch ist, wo man nicht klar denken kann,

00:36:36: braucht mal jemand, der da an die Hand nimmt und sagt so, da musst du, da musst du,

00:36:40: da musst du.

00:36:41: Ich finde, die Personen, die diese Verantwortung haben, setzen das nicht um.

00:36:46: Ich kann einen Menschen nicht entlassen, wenn zu Hause die Versorgung nicht sicher

00:36:49: gestellt ist.

00:36:50: Auch wenn man sich bewerben muss, dann muss dieses Bewerbungssystem dann auch

00:36:54: aus der Palliativversorgung, aus der stationären Palliativversorgung

00:36:58: organisiert werden.

00:36:59: Traum, die Realität sind anders aus, aber das müsste es sein, weil die Grobstrukturen

00:37:05: sind da und der Gesetzgeber sagt, na wieso?

00:37:08: Wir haben doch die Gesetze dazu geschafft, wenn ihr das sich umsetzen könnt,

00:37:11: seid ihr da selber schuld.

00:37:13: Aber man, also nur, um da vielleicht einzuhaken, ich sehe das genauso.

00:37:17: Also das System ist da, aber es funktioniert überhaupt nicht.

00:37:21: Also ein Lastmanagement mit Sozialdienst im Krankenhaus, zum Beispiel ist so eine

00:37:25: wahrscheinlich für viele da draußen, so eine Grauzone oder wissen gar nicht, was es ist.

00:37:32: Andersrum funktioniert es aber auch einfach nicht.

00:37:34: Bei uns war es zum Beispiel so, ja, wir wurden gefragt, was wir brauchen zu Hause.

00:37:40: Und dann steht man halt da.

00:37:42: Was gibt es denn?

00:37:43: Ja, das ist das.

00:37:44: Das ist das, was man dort, weil man weiß halt diese Verläufe nicht.

00:37:47: Und da ist dann halt immer diese Komponente, also die Wirtschaftlichkeitskomponente, die

00:37:52: man ja alle kennen, dass jetzt nichts Neues und auch total naiv gedacht, dass irgendwie

00:37:56: anders, ganz anders gehen könnte gerade, ganz schnell.

00:38:00: Da ist von dem demografischen Wandel angesprochen, ja, irgendwer muss ja ins System einzahlen,

00:38:04: damit man aus dem System wieder anderes bezahlen kann, aber genau da harpert es.

00:38:09: Die Umsetzung von der Sozialdienst nimmt sich Zeit, im Entlass-Menditionsmanagement des

00:38:15: Krankenhauses ist die Checkliste aufgeführt.

00:38:17: Die muss, die es von diesen 22 aufenthalten, ich glaube nicht einmal mit uns durchgegangen

00:38:26: worden, sondern immer nur, weil in dem Fall ich dann proaktiv dahinterher war.

00:38:31: Weil ich dann irgendwann wusste, das muss noch kommen, das brauchen wir noch.

00:38:35: Wir hatten einen Fall, das ist vielleicht so eine kleine Anekdote, die ich immer gruselig

00:38:41: finde.

00:38:42: Ellie ist im Oktober 23 ins Krankenhaus gekommen und wir hatten eigentlich mit dem medizinischen

00:38:50: Dienst einen Zuhause-Termin für die Hochstufung auf Pflegerat 5 und den konnte sie aus Gründen,

00:38:59: weil sie auf dem Krankenhaus war, nicht wahrnehmen.

00:39:01: Ich habe tagelang hinterher telefoniert, um zu klären, dass sie nicht zu Hause sein kann,

00:39:09: weil sie im Krankenhaus ist.

00:39:10: Und die Antwort am Ende war, dann werden sie jetzt quasi rausgenommen aus dem System, aber

00:39:15: haben nicht mehr diese gesetzliche, diese Frist, dass jemand vom Lageso oder vom medizinischen

00:39:23: Dienst kommen muss, sondern sie sind jetzt in der Priorität wieder ganz woanders.

00:39:26: Also ja, es wird passieren, sie kriegen noch mal einen neuen Termin, aber da sie ihr jetzt

00:39:30: abgesagt haben mit der Begründung, dass sie das letzte Mal im Krankenhaus ist, wo

00:39:35: ihr noch mal gesagt wurde, auf der Schemo wird sie sterben, vor Weihnachten wahrscheinlich

00:39:38: noch, ist sie nicht mehr die Priorität, diese Hochstufung zu bekommen.

00:39:42: Und ich habe tagelang quasi, weil ich den Willen hatte zu sagen, das kann jetzt nicht der Fall

00:39:48: sein, haben wir es irgendwann so lange diskutiert und da auch jemand erreicht, dass die gesagt

00:39:54: haben, ok, dann machen wir es in dem Fall auf Aktenlage.

00:39:57: Weil die Aktenlage ist ja klar, es ist ein Endstadium, die Ärzte sagen, dass das, also

00:40:04: es muss eine Hochstufung passieren, weil das wird nicht mehr lange gut gehen.

00:40:08: Ja, bei diesen Fällen habe ich gemerkt, dass immer, wenn die Angehörigen oder selbst die

00:40:14: Betroffene hinterher waren, das ging.

00:40:16: Aber die Versorgung nicht so funktionierte, dass dem Betroffenen geholfen wird, aus einem

00:40:21: ganz großen Automatismus.

00:40:23: Weil alle, das medizinische Personal, die Pflegefachkräfte, alle Leute, die quasi damit

00:40:29: zu tun haben und professionell wissen, was abgeht, in so einem Loop laufen, dass alles

00:40:33: funktioniert.

00:40:34: Und da wird an der absolut falschen Stelle gespart, denke ich, jetzt auch kein Hating

00:40:41: über das System, weil wir wissen, wo wir, sorry, jetzt auch kein Hating über das System,

00:40:48: denn wir kennen die Probleme.

00:40:50: Aber es ist, glaube ich, am Ende, wenn man sich das aufrechnet, eine größere Summe, die

00:40:56: aufgebracht werden muss, um es wieder gerade zu biegen, als wenn man es gleich im ersten

00:40:59: Moment sich die Zeit nehmen würde.

00:41:01: Und die Zeit heißt nicht das Personal im Krankenhaus, weil die haben damit gar, also

00:41:05: mit dem Schlüssel am wenigsten zu tun.

00:41:07: Jetzt du hast so genannte Drehtüren-Effekt, würde dadurch extrem erspart werden, aber

00:41:14: wie du schon sagst, das ist, die stehen uns selber am Weg.

00:41:17: Ja, das Problem ist auch, dass eben die gesetzlichen Grundlagen und die Verfahrensvorschriften,

00:41:23: die so unterwegs sind.

00:41:25: Ja, wenn man das nimmt eben, dass sie sagen jetzt den Termin ab und deswegen sind sie

00:41:29: nicht mehr Prio, weil eben das die Verfahrensvorschrift zuher gibt, dann sitzt man dann da.

00:41:36: Stimmt er doch gar nicht.

00:41:37: In der Richtlinie steht, bei bestimmten Erkrankungen kann das aktenmäßig erfolgen oder sogar

00:41:42: im Krankenhaus vor Ort erfolgen.

00:41:44: Und wenn die Struktur so verkrusted ist und die unbeweglich sind, darum geht es doch.

00:41:50: Es ist gesetzlich, wie du schon gesagt hast, die Struktur ist da.

00:41:53: Genau.

00:41:54: Die Umsetzung ist falsch.

00:41:55: Genau, darauf wollte ich hinaus.

00:41:56: Das zeigt einfach, dass auch an dem, in dem Callcenter Telefon des medizinischen Dienstes

00:42:01: in Berlin Brandenburg, herzliche Grüße an dieser Stelle, Leute sitzen, die keine Ahnung

00:42:06: haben.

00:42:07: Das muss man ganz klar so sagen.

00:42:09: Da sitzen Leute, da sitzen dann irgendwelche Gutachter, die wie wir schon oft gesagt haben,

00:42:13: einen Selbstkurs kriegen und eben diese Feinheiten, die ihm ganz klar sagen, wenn

00:42:17: die Krankheit das hergibt und so weiter, dann kann und sollte und du hast sich durchgesetzt

00:42:23: und du warst dahinterher.

00:42:25: Bei ganz vielen passiert das ja nicht, entweder weil sie keine Angrügen haben, weil sie nicht

00:42:30: die Kraft und auch die Zeit nicht haben.

00:42:32: Wir sind wieder bei dem Thema Zeit.

00:42:34: Man hat ja den Willen oder möchte sich um sein lieben Angehörigen kümmern und sich

00:42:43: nicht mit Verwaltung beschäftigen müssen.

00:42:46: Das ist doch das.

00:42:47: Also ich möchte nicht den ganzen Tag irgendwelche Briefe lesen, Widersprüche schreiben müssen,

00:42:52: hinterher telefonieren müssen, nachfragen wieso, weshalb und warum und einer Seite erklären

00:42:58: müssen, wie es eigentlich, also den Grund erklären müssen, wie es eigentlich richtig

00:43:03: ist, obwohl dies eigentlich wissen müsste und mich aufklären müssen.

00:43:06: Ja, ja.

00:43:07: Das ist so, was wir halt immer wieder leider benennen müssen, dass eben auf der Seite

00:43:14: des medizinischen Dienstes und sie rühmen sicher in den öffentlichen sozialen Medien

00:43:18: immer wie toll alles läuft und wie gut alles funktioniert und die Realität sagt eben

00:43:22: etwas ganz anderes.

00:43:24: Das erleben wir alle zuhause.

00:43:26: Wie das sind die in unserem Ratenstelle und Kolleginnen und Kollegen.

00:43:28: Ob ich das als Gerichtsgutachter erlebe, dann sehe ich ja den Mox, der vom MD verzappt

00:43:34: wird, solche Situationen.

00:43:35: Das zeigt einfach, dass beim medizinischen Dienst und egal in welchem Bundesland die

00:43:39: Schrauben das Urwerk nicht so ganz richtig funktioniert und einfach das Personal, was

00:43:44: dort ist, über zu wenig Wissen verfügt, weil es wahrscheinlich von oben herab entschieden

00:43:50: ist, dass eben da unten am Telefon das Wissen nicht vorhanden sein muss und es mal vorsichtig

00:43:54: auszudrücken.

00:43:55: Was ist denn Sex?

00:43:56: Wir reden.

00:43:57: Das ist ja nochmal so eine ganz eigene Schiene.

00:44:02: Wir reden jetzt reinfolgen.

00:44:04: Wir brauchen wirklich mehrere Folgen, weil du hast ja noch so, ich sag mal, das E-Tüpfelchen,

00:44:16: was das schwerbeschädigende Recht angeht, worüber wir noch reden werden, war es einfach

00:44:22: aufzeigt, dass das ganze System überhaupt nicht, nicht im geringsten auf akut und schnell

00:44:31: verlaufende Krankheiten ausgelegt ist, überhaupt gar nicht, sondern es geht wirklich um diesen,

00:44:37: also Frau Prof. Dr. Martina Hasseler beschreibt es immer so wunderbar, dass eben das SGB 11

00:44:45: gerade, Pflegeversicherung, so wie wir sie ja nennen, ist keine Pflegeversicherung,

00:44:49: sondern es ist die gesetzliche Grundlage, damit die Leistungserbringer mit den Kostenträgern

00:44:55: Verträge eingehen können und abrechnen können.

00:44:57: Oder keine Verträge eingehen.

00:44:59: Oder keine Verträge eingehen können, oder wie auch immer.

00:45:01: Also sie, also es ist wirklich, muss man wirklich sagen, das ist in meinen Augen, ist das die

00:45:06: beste Frontsao, was also in diesem Bereich, die immer wieder den Finger in die Wunde licht

00:45:11: und sagt das, was wir da haben, ist eigentlich moaks.

00:45:13: Es gibt keine Fachprofessionelle Pflege und es gibt auch keine Pflegeversicherung, weil

00:45:17: es geht nur darum, irgendwie irgendwelche Zahlen zu haben, damit man dann irgendwie Pflegegeld

00:45:23: und so was alles bezahlt, damit irgendwie die Pflege organisiert werden kann.

00:45:25: Oder auch nicht, weil das reicht ja nicht aus.

00:45:29: Aber das Schlimme ist eben, dass man sich viel zu sehr mit Verwaltung beschäftigen muss,

00:45:34: dass man sich damit beschäftigen muss, anderen Leuten Sachen zu erklären, die sie wissen

00:45:37: müssten und dass das System nicht darauf ausgelegt ist, dass junge Menschen krank werden können.

00:45:43: Und das betrifft ja nicht nur das Pflegesystem, das betrifft das ganze Sozialsystem.

00:45:47: Da ist nichts darauf ausgelegt, wo man manchmal den Eindruck kriegt, es geht eigentlich nur

00:45:52: darum, dass man irgendwas hat, dass irgendwie funktioniert und so nach dem Motto wird schon

00:45:56: schiefgehen.

00:45:57: So kommt mir das manchmal vor.

00:45:59: Man spielt dann mit der Zeit auch.

00:46:01: Man spielt dann mit der Zeit auch.

00:46:02: Ist das jedes Mal dieses, genau, man spielt mit der Zeit.

00:46:04: Ich suche, kann man das Böse sagen.

00:46:06: Böse, so von wegen, das erledigt sich doch sowieso von alleine.

00:46:09: Also ganz böse gesagt, aber teilweise habe ich das Gefühl, dass das wirklich auch in die

00:46:15: Richtung geht.

00:46:16: Und viele haben ja auch nicht die Kraft dazu, immer diese Widersprüche und hinterher zu

00:46:20: sein.

00:46:21: Also in unserem Fall war jetzt das, sag ich mal, die positive Komponente, dass wir so

00:46:26: jung sind, hatten wir vielleicht auch einfach mehr Kraft zu sagen, wir kämpfen jetzt, wir

00:46:31: gehen nochmal den extra Weg, wir suchen uns nochmal jemanden.

00:46:34: Wir haben super Support von der Familie gehabt, denn haben halt nicht viele.

00:46:38: Auch da andersrum die Mühle gedreht, wenn man halt 80 ist, wenn man 85 ist oder wie auch

00:46:43: immer 70 und man alleine ist und dann halt so ein Krankheitsverlauf hat, da wird man

00:46:48: halt mit dem medizinischen Transport über mir in Hause gefahren und kommt halt alle Woche

00:46:54: wieder ins Krankenhaus, weil es halt auf Sozialindikation gar nicht anders geht.

00:46:59: Und dann gibt es dieses Pendel mit dem Drehtür Effekt, den du vorhin meintest, wo man sagt,

00:47:05: aber was kostet denn euch jetzt drei Tage Krankenhaus Mindestaufenthalt in der Hause

00:47:09: und die Person kommt immer wieder zurück oder man klärt mal ein für alle Mal, was ist

00:47:14: jetzt eine Lebensqualität in dem Zustand für die Person, was ist sozusagen eine Selbstständigkeit,

00:47:20: die noch gewahrt werden kann, damit man irgendwie seine Menschenrechte hat und auch einfach noch

00:47:25: leben darf und kann und was ist sozusagen nur noch diese, sag ich mal, BWL Komponente.

00:47:30: Wir haben ja jetzt ein Bett frei.

00:47:32: Wir haben ja jetzt ein Bett frei.

00:47:33: Diese Taktung geht komplett gegenläufig.

00:47:37: Es geht eigentlich nur darum.

00:47:40: Einfach nur in einer Kostenstelle denkt, aber nie denkt, jetzt mal ganz platt gesprochen,

00:47:45: die Kostenstelle kommt ja wieder.

00:47:46: Sondern hey, wir müssen ja auch ein soziales, also soziales System herum bauen und ich weiß,

00:47:52: es klingt ein bisschen naiv, weil man nicht an so einem großen Hebel sitzt, dass man

00:47:54: alles umstellen kann, was ich als Angehöriger immer gerne würde oder bin ich, glaube ich,

00:47:59: das ist der rationalen, realistischen Seite, aber man muss da weiter denken und dann müssen

00:48:05: einfach Leute auch herkommen, die, wie du vollmal ist, mit der Frontfrau einfach mal machen

00:48:14: und nicht immer nur reden über ihre Legislaturperiode hinweg, also so das Thema schaffen, wo man

00:48:19: sagt, das funktioniert, das muss funktionieren, weil wir werden alle alt, wir werden alle

00:48:25: auch jung, irgendwelche Krankheiten bekommen.

00:48:27: Wir werden alle sterben.

00:48:28: Genau, auf kurz oder lang.

00:48:29: Das schwimme bei diesen Systemen ist ja immer, sie sind ja auf monitär, sage ich mal, ausgelegt

00:48:38: und es geht eigentlich gar nicht darum, irgendwie den Menschen was Gutes zukommen zu lassen

00:48:43: und denen irgendwie zu helfen.

00:48:45: Es geht nur darum, Statistik Geld zu verteilen und irgendwie immer mehr Geld zu verteilen,

00:48:54: aber es wird hinten nicht besser.

00:48:57: Also wenn wir jetzt auch nun mal sehen, wenn wir junge Menschen nehmen, Kurzzeitpflege

00:49:04: zum Beispiel, die Kurzzeitpflege, die sind gar nicht darauf ausgelegt, die sind ab 70

00:49:09: demenzieller Krankter ausgelegt oder auch, Tagespflege gibt es gar nicht für junge Menschen, gibt es

00:49:14: überhaupt nicht und auch stationäre Einrichtungen, vollstationäre Langzeitpflege gibt es die

00:49:20: wenigsten Angebote für junge Menschen, es gibt ja auch 50-50 jährige, es halten nur

00:49:25: ein paar Tage, da gibt es eigentlich nur.

00:49:27: Aber da fällt es ja dann ja auch nicht mehr so auf.

00:49:30: Aber es geht ja auch andersrum, ich habe es vor ein paar Tagen wieder erlebt, da rief

00:49:34: mich eine Angehörige an und sagte zu mir, stellen Sie sich mal vor, Vater auch über

00:49:38: 80 sollte aus dem Krankenhaus in vollstationäre Langzeitpflege übergehen, also ein Pflegeheim

00:49:44: und Parkinson und Demenz und da hat man sie dann 24 Stunden vorher angerufen, die Tochter

00:49:51: hat gesagt, brauchen Sie ja gar nicht herbringen, nehmen wir nicht auf bei der Alkrankung um

00:49:55: das passt hier nicht.

00:49:56: Und zwei Stunden später hat die gleiche noch mal angerufen, sie haben schon verstanden,

00:50:01: also sie können hier mal einen Antanzen, wenn sie hier kommen, wir machen ihn nicht auf,

00:50:05: sie kommen hier nicht rein.

00:50:06: So nach dem Motiv sind bescheuert, wir sagen ihn das doppelt mal, also auch da, wenn jemand

00:50:13: zu krank ist, sag ich mal, verursacht der Kosten, das Personal ist nicht da, die Ressourcen sind

00:50:19: nicht da, also nehmen wir es gar nicht erst auf, ab irgendwie nach Hause und das erleben

00:50:22: wir in der Beratung, wir sind in vielen Haushalten unterwegs, wo eben kein Pflegedienst, keine

00:50:26: professionelle Pflege in Ruhe wert ist, da ist teilweise Sodom und Gomorrah und die

00:50:30: Hölle los, nicht weil die Leute es wollen, sondern weil keine Versorgungsstruktur aufzubauen

00:50:35: ist oder vorhanden ist aus den Mitteln, die da sind und dann erlebt man junge, also ja,

00:50:42: Kinder, Jugendliche und so weiter, wo die Kassen sich sperren, Hilfsmittel zu bewilligen, wo

00:50:52: die Kinder den falschen Pflegegrad haben, dann schickt man als Sachverständiger drei

00:50:56: Zeilen dahin, dann warum später kommt der Bescheid, sind die Pflegegrad Fünfter, wo

00:50:59: sie hingehören und also eine Schoten, wo ich mir denke, warum macht man es diesen ganzen

00:51:04: Leuten, wo sie es eh schon schwer haben und wir reden ja nicht darüber, dass ihr 10, 15,

00:51:10: 20 Jahre Zeit hattet, sondern wo wirklich Zeit euer größter Feind war, warum kommt man

00:51:16: dann und legt noch so viele Steinge in den Weg?

00:51:19: Und warum kriegt man es nicht hin, wie auch bei den Corona-Zahlungen, das andersrum

00:51:24: zu machen?

00:51:25: Also bei Corona-Zahlungen hat man Geld, Betrieben, Selbstständigen, Freelands, wie auch immer

00:51:31: gegeben und hat dann am Ende rausgefunden, oh, da haben ganz schön viele beschissen.

00:51:34: Aber für mich und das Nachgang auch mit Ellie, die lange darüber diskutiert, also wer bei

00:51:41: so einem Punkt bescheißt, ist schon erstmal menschlich ganz weit weg von Menschlichkeit,

00:51:46: aber da dann halt einfach auch zu sagen, hey, da machen wir halt große Strafen.

00:51:50: Also jemand, der bescheißt beim Schwerbinderten aus, also da muss man erstmal auf die Idee

00:51:54: kommen.

00:51:55: Aber halt dazu sagen, wir stellen den jetzt aus, also so wie in Dänemark, sag ich mal,

00:52:01: so ein digitaler Pass, wo alles drauf ist, da kann man sich drüber streiten.

00:52:05: Man muss, ich glaube in Deutschland auch teilweise gut dabei Datenschutz so zu haben, wie man

00:52:11: ihn hat, aber das kriegt man alles hin.

00:52:12: Ich denke, das kriegt man in der heutigen Zeit mit verschiedensten Datenmedien hin zu

00:52:19: sagen, du hast den Krankheitsverlauf, Schlaganfall in der OP, da kann man nichts dran ändern,

00:52:24: den hast du gerade.

00:52:25: Daraus ergeben sich dann bei Ellie jetzt eine Gehbehinderung oder eine außergewöhnliche

00:52:29: Gehbehinderung für den Schwerbehindertenausweis.

00:52:31: Da muss es aber möglich sein, quasi innerhalb von X, also der Zeitpunkt ist jetzt, dann

00:52:39: können zwei, sag ich mal zwei Ärztinnen unabhängig voneinander als Expertinnen sozusagen den

00:52:45: Antrag stellen und dann ist der digital in der Woche da, maximal.

00:52:49: Und da halt dann zu sagen, okay, wir stellen ihn jetzt erstmal aus und gucken dann im

00:52:54: Nachgang, ob das wirklich passt, ist die Diagnose, wird das wieder besser, weil man in einem

00:53:00: jungen Alter vielleicht bei verschiedenen Gebieten im Gehirn, beim Schlaganfall, das auch noch

00:53:04: trainieren kann, das ist rückläufig vielleicht, dass man dann sagt, okay, wir gehen jetzt wieder

00:53:08: runter mit der Stufung, das kann ich verstehen, aber dann halt sich in unserem Fall bis einen

00:53:14: Tag nach dem Tod, den Schwerbehindertenausweis auf der Stufung nicht ausstellen zu können,

00:53:19: ist halt ...

00:53:20: Er kann ja einen Tag nach dem ...

00:53:23: Also der, der sich verstorben muss.

00:53:25: Um das weiß gemäß auch darzustellen, also der Ausweis kam nach sieben Monaten erstmalig,

00:53:33: aber alle Ärzte haben gesagt, nein, sie kann, sie ist ja nur noch im Rollstuhl unterwegs

00:53:38: zu einem gewissen Zeitpunkt, also AG, außergewöhnlich gebindert, um, und das war für uns halt tatsächlich

00:53:43: wichtig, den Parkplatz vor der Charité nicht anderthalb Kilometer zu haben, um halt auch

00:53:48: zu Hause, weil man natürlich in Berlin, das kann man jetzt auch keinem vorbehafen, aber

00:53:52: in der dritten Reihe wird geparkt, aber hätte dann quasi einen binderten Parkplatz kriegen

00:53:57: können, das geht nicht um das Status Symbol, also oder ...

00:54:00: Oder um das ...

00:54:01: Es geht um darum, dass wir immer zugepackt waren und wenn Ellie die 22 Male, die sie stationär

00:54:05: musste, los musste oder auch einfach mal privat irgendwo hin wollen, man kann nicht immer nur

00:54:10: um den Krankheitsverlauf klaren, dann immer die ganze Straße lang, also Krankentransport

00:54:15: kam zur Chemo, zweimal am Tag, also Strahlentherapie, zweimal am Tag Strahlentherapie, kam ein

00:54:21: Transport und der musste sich dann zum Großteil am Ende der Straße entstellen, da musste

00:54:27: man auf dem Bürgersteig quasi über Holpersteinpflaster und rechts und links zum Eingang kommen

00:54:33: und das war sozusagen diese Realität, die ja keiner wahr haben will.

00:54:36: Und der kam mit AG, bewilligt, im zweifachen Widerspruchverfahren am 14.5. und am 13.5.

00:54:47: ist sie gestorben.

00:54:48: Lageso prüft alle zwei Jahre bei Menschen, die zum Beispiel Arm amputiert sind oder Bein

00:54:54: amputiert sind, mit der Fragestellung, ob eine Besserung ist, letzten seichen Post gesehen

00:55:00: und der meint, ihr meint, mein Arm wächst jetzt nach oder warum.

00:55:04: Also ganz offensichtlich, wo ich dann denke, liebe, also ich war auch mal ein Schreibtisch-Täter,

00:55:10: aber lest euch das doch mal durch.

00:55:12: Was mich noch mehr ärgert, das Lageso, wenn ich da den Antrag stelle, wir schicken alle

00:55:18: Unterlagen mit, weil ich dann sage, dann brauchen die dann beim Arzt nicht nochmal nachzufragen,

00:55:22: weil das ist ja dieser Zeitfresser, dass die ewig lange bei den Ärzten dann irgendwie

00:55:25: die Befunde einholen.

00:55:27: Trotzdem sind aktuelle Befunde, machen sie dieses Prozedere bei allen Ärzten, die da aufgeführt

00:55:32: sind, dass man die Unterlagen noch fordert.

00:55:34: Und das frisst Zeit.

00:55:36: Also ich fände dein Beispiel sehr gut.

00:55:40: Erst mal geben und dann hinterher prüfen.

00:55:43: Wie die...

00:55:44: Ja, aber wir sind deutsch.

00:55:45: Vorab einstufen und dann pflegen.

00:55:46: Ich finde das total gut, aber ich höre schon die ganzen Amtstanten, höre ich schon wieder

00:55:49: rumschreien.

00:55:50: Das können wir nicht machen, das wäre zu aufwendig und rückwärts.

00:55:52: Der Lageso hat auch der Hohmpel zu stehen, sehen Sie vor Abfragen.

00:55:57: Ganz ehrlich, beim Lageso, ich weiß nicht, wer der arbeitet, aber niemand der qualifiziert

00:56:02: das.

00:56:03: Das muss man ganz klar so sagen.

00:56:04: Also ich begleite so viele Klageverfahren mittlerweile bei Leuten, denen Sachen zustehen.

00:56:07: Auch junge Menschen, Kinder, die beim Lageso irgendwie alle, ich weiß nicht.

00:56:14: Also ich glaube studiert haben sie nicht.

00:56:16: Und vielleicht ein Schulabschluss.

00:56:18: Aber diesen Beispiel, was du meintest mit den Amputationen.

00:56:22: Also bei uns war es halt in einem ganz, ganz kleinen Fall, also ohne das zu vergleichen.

00:56:27: So dass wir die Rückmeldung bekommen haben, AG geht nicht, dann haben wir eine Einspruch-Ahe

00:56:32: erhoben, wieder mit neuen Befunden, das gleiche Prozere nochmal.

00:56:37: Und dann kam irgendwann die sechs Monate, die es ja mindestens braucht, zurück, dass es

00:56:44: noch einen Augenarztattest bräuchte.

00:56:46: Und da ging es halt los.

00:56:48: Also erstmal ist es ja total, okay, können wir machen, das ist ja gar kein Problem.

00:56:52: Das Problem ist so, dass Ellie in dem Fall bettlägerig war.

00:56:55: Das heißt, ich habe dann angefangen, den Weg, weil man ja ans Lageso nicht rankommt, telefonisch,

00:57:00: per E-Mail geht nichts, man kann drei Briefe, haben alles gemacht.

00:57:03: Dann über die 116, wir hatten neun Tickets erstellt, die auch alle vorliegen.

00:57:07: Wir haben dann, ich habe dann über das Bürgermeisterbüro gefragt, ob man mit den Tickets nicht

00:57:15: ein bisschen Geschwindigkeit aufbauen kann.

00:57:16: Weil das Problem ist, was wir immer nur kommunizieren wollten ist, es ist ja in Ordnung, diesen

00:57:20: Bericht zu erstellen.

00:57:22: Aber sie kommt nicht zu einem Augenarzt.

00:57:24: Ich kann nicht als Kassenpatient drei Monate einen Termin vorherbuchen oder was auch immer

00:57:29: eine realistische Zeit ist über Dr.

00:57:30: Lipp oder Co.

00:57:31: Und dann an dem Tag um 10.30 Uhr eine bettlägigere Frau zum Augenarzt bringen.

00:57:38: Und dann halt eben nicht einen Termin haben, sondern eine Art Hälfte schon warten.

00:57:42: Das funktioniert einfach realistisch nicht.

00:57:44: Ich meine, sie können gerne einen Amtsarzt schicken, jederzeit.

00:57:47: Sie können unvorgeangemeldet einfach kommen und sich die Person angucken.

00:57:51: Aber was hat die D-Einstrenkung mit der AG-Einstrenkung?

00:57:56: Klar, wenn ein Mensch nicht sehen kann oder fast blind ist, ist das auch eine Einstrenkung

00:58:02: vielleicht beim Gehen.

00:58:03: Aber bei eurem AG habt ihr ja genug andere Befunde gehabt.

00:58:07: Was soll das mit dem Augenarzt?

00:58:08: Also, bei einem anderen Befunden hat auch diese Doppelbilder dann durch den Tintum bestimmt

00:58:13: Auswirkungen gehabt, aber halt eben keine Lösung anzubieten.

00:58:16: Also, keinen Rankommen.

00:58:18: Man kann schnell, ja, wir kriegen keinen Augenarzt, weil wir können nicht hin, schicken Sie einen,

00:58:23: ne, können Sie auch nicht machen, was machen wir dann?

00:58:25: Erst, als wir dann wieder ins Krankenhaus gekommen sind, konnte man dann mit der Enddiagnose,

00:58:31: sag ich mal, darauf bestehen, dass das von der Ärztin aus der Neurochirurgie dann bestätigt

00:58:37: werden konnte.

00:58:38: Ja, ich wollte gerade sagen, ich verstehe das nicht.

00:58:39: Es muss doch diese ganze Facharzt quatsch in meinen Augen wirklich.

00:58:43: Also, der Behandelte Arzt, die Behandelte Ärztin aus neurologischer Sicht beschreibt, warum

00:58:50: sie Doppelbilder hat.

00:58:52: Also, das zeigt mir doch wieder, dass da wirklich Leute arbeiten beim Lage so, die irgendwie

00:58:59: den Zusammenhang nicht verstehen.

00:59:00: Wenn ich, das ist doch immer so.

00:59:03: Die Meinklicks.

00:59:04: Nein, das ist doch immer so.

00:59:05: Diese, alles, was man von Ärzten einreicht, wird erst mal fraggestellt.

00:59:08: Weil alle Ärzte da draußen, außer die, die fürs Lage so arbeiten, die sind irgendwie alle

00:59:12: bescheuert.

00:59:13: Die haben ja nicht studiert und die arbeiten noch nicht in Krankenhäusern und die haben

00:59:15: ja von der Stahnung.

00:59:16: Also, warum stellt man diese Berichte, was die schreiben?

00:59:20: Warum stellt man das in Frage und fordert dann, also jetzt wurde noch ein Augenarzt

00:59:24: hier drüber gucken, was soll in der Augenarzt feststellen, dass ihr Doppelbilder sieht.

00:59:27: Und dann, also was ist das Ergebnis dessen Aufwands, der da betrieben wird?

00:59:32: Und das ist so häufig der Fall, dass ärztliche Zeugnisse, so nennt man das ja, dass die in

00:59:38: Frage gestellt werden und dieses eingefordert wird und jenes eingefordert wird.

00:59:41: Da muss jetzt noch mal einer drüber gucken und dann Zeitflöten geht, ein Jahr, zwei

00:59:45: Jahre, drei Jahre, verstehe ich nicht.

00:59:47: Und die meisten Krankheitsverläufe und ich glaube, das können alle da draußen nachvollziehen,

00:59:52: sind halt nicht in dieser Amtsmatrix abzubilden.

00:59:55: Also die, klar, Pflegegrade, da gibt es die Punkte, die kann man erreichen, dann wird

01:00:00: sozusagen einem der grad zugesprochen oder nicht, aber da gibt es ja Tausend, also auch

01:00:04: mit dem schwerbinderten Ausweis.

01:00:06: Das ist halt die wenigsten Krankheitsverläufe sind so, dass man sagen kann, wir sind, wir

01:00:11: sind beim Schiffenversenken auf A 14, also kriegen wir das.

01:00:14: Nein, andersrum, also wir müssen da hinkommen zu sagen, hey, welchen Ärzten noch immer

01:00:21: wir vertrauen, dann haben wir halt Amtsärzte, die halt ins Krankenhaus, aber so, dass man

01:00:25: es halt hinkriegt vom System her zu sagen, nein, diese zwei unabhängigen Ärzte, Ärztinnen,

01:00:31: die müssen ausreichen um einer Person, egal welcher Diagnose, egal welchen schnellen,

01:00:38: langsam Krankheitsverlauf eine Aussage zu treffen, um innerhalb von X und in Deutschland

01:00:46: wahrscheinlich in realistischer Zeitraum eher drei Monate als eine Woche, aber halt

01:00:51: dann eine Karte zu haben, mit der man was machen kann.

01:00:54: Ja.

01:00:55: Oder mit der man auch diese, diese Fort, also man genießt ja keine Vorteile, also ich

01:00:59: macht auch immer das Gefühl als Angehöriger, der in meinem Fall sehr nah als Partner dabei

01:01:06: ist, aber trotzdem mit der Krankheit ja sehr fern ist.

01:01:09: Also ich muss immer ganz realistisch auch sagen, man unterstützt ja nur die Personen,

01:01:14: also in dem Fall Ellie muss ja die Krankheit selber tragen.

01:01:18: Aber man hat immer das Gefühl, man kämpft für irgendwas, wo man einen Vorteil hat,

01:01:23: aber niemand, der eine Behinderung hat oder irgendwie eingeschränkt ist oder das bekommt

01:01:28: und jeder kann das bekommen in seinem Leben, hat sich das A ausgesucht, kriegt einen Foto,

01:01:33: nein man kriegt ein kleines Stück, ein Mini-Stückchen und das wird sich nie so anfühlen.

01:01:38: Es wird nie richtig sein, wieder eine Stufe zugesprochen, wo man ein bisschen besser

01:01:43: teilhaben kann.

01:01:44: Und es wird nie so sein wie alle anderen und es wird auch nie die Gesellschaft gehen, wo

01:01:49: Inklusion vollumfänglich möglich ist, aber da immer so kämpfen zu müssen, als ob man

01:01:56: gerade irgendwie einen extra Kuchen kriegt.

01:01:59: Nein, man kriegt von dem leeren Kuchenteller so ein halbes Stückchen wieder raufgeschoben.

01:02:05: Das finde ich schwer, weil man immer von dieser gesunden Gesellschaft und einer kranken Gesellschaft

01:02:12: ausgeht, aber nicht von einer, wo man für alle haben irgendwas, wir alle können irgendwas

01:02:17: kriegen oder die meisten von uns werden irgendwas haben.

01:02:20: Wir können ja auch eingeschränkt am Leben teilhaben.

01:02:24: Genau, das muss gleich sein.

01:02:26: Konzentig sein, um dann, das ist es gleich dir auch aus, also mein Defizit, was ich habe

01:02:31: gleich, ich dann auch durch solche Sachen dann aus, ich kann nicht gehen, also werde

01:02:37: ich mit dem Rollstuhl bemerken.

01:02:38: Aber es muss jetzt sein, ich bin es ein halbes Jahr später.

01:02:41: Ja, aber du hast es so wunderbar beschrieben, dieses Stimm, dieses Gefühl eigentlich,

01:02:46: dass man immer irgendwie so, also als wenn man verdächtigt wird, dass diejenigen einen

01:02:52: Vorteil sich rausschlagen wollen aus der Situation, zeigt eigentlich, dass im System ordentlich

01:02:59: was schiefläuft.

01:03:00: Ja, so ein Generalverdacht auch immer.

01:03:02: Egal welche Kostenträger du, du renntest mal Antrags früher, wird zum Generalverdacht

01:03:11: Schwerbindung, Pflege, erstmal so, oh ja, die wollen das System ausschöpfen.

01:03:15: Diese Gedanken geben wir doch mal gerne zum Denken weiter.

01:03:20: Ich sage immer, ich habe ja auch in der Pflegekasse gearbeitet und hatte Schreibtischstäter,

01:03:25: die wirklich schroff auch mit den Menschen umgegangen sind oder nicht nachgedacht haben,

01:03:29: nur nach Schema-F gegangen sind und da habe ich auch immer gesagt, willst du mit dem Menschen

01:03:33: tauschen, versetzt doch mal einfach mal die Brille absetzen und mal die betroffenen Brille

01:03:37: aufsetzen.

01:03:38: Weil wie du schon sagst, es kann uns jeden treffen von jetzt auf gleich.

01:03:42: Aber da ist es auch so, da muss irgendeine Verwandte, die eigene Verwandte betroffen

01:03:48: sein, dann kriegt man irgendwie Empathiegefühle vorher nicht.

01:03:51: Aber dieses Aufwachen, also ich finde, das ist so eine Emotion, so eine Energie, die ich

01:03:55: jetzt gerade mittrage, muss ja irgendwie auch vorher passieren können.

01:04:00: Also wir können nicht immer alle erst auf den Gau warten, sag ich mal, bis es knallt.

01:04:07: Das System hat ja viel zu viel Erfahrung eigentlich, der letzten, was auch immer,

01:04:14: 1000 Jahre Menschheitsgeschichte, um zu wissen, was es für Verläufe gibt, auch wenn man nicht

01:04:19: alle heilen kann, nicht viele heilen kann.

01:04:21: Wir sind noch am Anfang wahrscheinlich, wenn man darüber nachdenkt, trotzdem diese Erfahrung

01:04:25: zu haben, wie Menschheitsverläufe oder Schicksalsverläufe sind.

01:04:29: Und da nicht einfach zu sagen, Attacke, auf geht's, wir machen das jetzt.

01:04:35: Ja, ja, da können sich in Berlin im Reichstag mal so eine einzelne Persönchene, eine Scheibe

01:04:41: von gerne zum Lesen mitnehmen und sich mal Gedanken darüber machen.

01:04:47: In diesem Sinne, es war eine erste schöne Folge mit dir.

01:04:54: Wir werden Robert mit Sicherheit noch häufiger hier haben, also bin ich mir 100 Prozent sicher.

01:05:01: Mit deiner Energie, was da noch alles kommen wird.

01:05:05: Es gibt noch so viel über das wir eben detailliert reden müssen in dieser Situation.

01:05:12: Wir haben, das war ja quasi jetzt nur oberflächlich, sag ich mal, also ein 2-Jahres-Zeit-Raum beschrieben.

01:05:20: Angerissen.

01:05:21: Aber das, was da noch in der Tiefe liegt, darüber müssen wir noch reden.

01:05:26: Und darauf freue ich mich schon sehr.

01:05:30: Ja.

01:05:31: Heute soll es das erste Mal gewesen sein.

01:05:35: Vielen lieben Dank, dass du da warst.

01:05:38: Danke euch.

01:05:39: Sehr gerne.

01:05:40: Und ja, ich würde sagen, so einige dürfen jetzt am anderen Ende das Lautsprecher sitzen

01:05:49: und vielleicht mal nachdenken.

01:05:51: Ja, unbedingt.

01:05:52: Denkt dran.

01:05:53: Denkt nach, ihr könnt selber betroffen sein oder eure angehörigen.

01:05:57: Das ist karma.

01:05:59: Ich glaube, wir sollten Lauterbach mal einladen.

01:06:01: Und ich denke, wir sollten auch Lösungen finden.

01:06:03: Also ich glaube, wir reden hier nicht nur darüber zu meckern.

01:06:06: Nein, das ist nicht nein.

01:06:08: Ich glaube, es gab auch sehr viele gute Momente, wo man halt verschiedene Trägerinnen von Verbänden

01:06:13: und Co. sagt, hey, die haben richtig was auf die Beine gestellt.

01:06:16: Ich glaube, das muss man dann auch mal in Detail beleuchten.

01:06:18: Auf jeden Fall.

01:06:19: Das ist eben das, was ich meine.

01:06:20: Aber Lauterbach können wir gerne mal einladen und auch andere Kolleginnen.

01:06:23: Also ich finde, das machen wir jetzt einfach.

01:06:25: Wir schreiben den an.

01:06:27: Ja, okay.

01:06:28: So lange noch Bundesgesundheitsminister ist, man weiß ja nicht, wie lange noch.

01:06:32: Wir laden den ein.

01:06:33: Wenn du auf Ergebnisse haust?

01:06:35: Nee, auf Ergebnisse nicht.

01:06:36: Aber einfach mal, um mit ihm drüber zu reden.

01:06:38: Und da setzen wir uns hier zuviert hin und dann gucken wir, was er dazu zu sagen hat.

01:06:41: Oder wir fahren zu e-mail.

01:06:43: Wir können die Mikros auch einpacken.

01:06:44: Wir halten euch auf dem Laufenden.

01:06:47: Wir schreiben jetzt an Lauterbach.

01:06:49: Damit ihr das auch versteht.

01:06:53: In dem Sinne, bleibt schön gesund und saakastisch.

01:06:57: Tschüss.

01:06:58: Ciao.

01:07:00: [Musik]

01:07:04: und bis zum nächsten Mal!

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